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Gaststarter: Sorgt Mercedes für eine Überraschung?

Von Andreas Reiners
Welche Gaststarter setzt Mercedes ein?

Welche Gaststarter setzt Mercedes ein?

Die Zeit drängt, wenn Mercedes wie Audi und BMW auch einen Gaststarter in einen siebten Mercedes setzen will. Motorsportchef Toto Wolff heizt nun die Gerüchteküche ordentlich an.

Haut Mercedes doch noch einen raus? Audi hatte Mattias Ekström ein offizielles Abschiedswochenende in Hockenheim ermöglicht. BMW sorgte mit der Verpflichtung von Ikone Alex Zanardi für einen Paukenschlag. Der Italiener sitzt in Misano in einem M4 DTM.

Mercedes hat noch keinen Kandidaten finden und überzeugen können. Bernd Schneider? Hat wenig Lust, um den letzten Platz zu fahren. Der Rekordchampion muss niemandem mehr etwas beweisen und weiß, dass man sich nicht einfach in ein DTM-Auto setzt und um den Sieg kämpfen kann.

Auch Ellen Lohr winkt ab. Eine Fahrt in einem DTM-Renntaxi – klar, gerne. Aber gegen die aktuellen 18 Piloten in aktuellen Boliden? Eher nicht. Es will sich aus nachvollziehbaren Gründen niemand verprügeln lassen. Womit eine ganze Reihe anderer Kandidaten automatisch auch raus ist.

Ekströms Bilanz aus Hockenheim, der Schwede wurde 16. und 17., hat viele abgeschreckt. Da hilft es auch nicht, dass der zweimalige Meister vor allem aufgrund des Audi so chancenlos hinterherfuhr. Die desaströse Bilanz der Ingolstädter in dieser Saison relativiert Ekströms Auftritt. Trotzdem wissen Schneider und Co.: Die Chance ist groß, dass man hinterherfährt, so ganz ohne Tests und professionelle Vorbereitung. Im Gegensatz zu Ekström sind sie seit Jahren raus aus dem DTM-Geschäft.

«Es hat niemand Lust drauf, sich verhauen zu lassen», sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz. Er betonte auch immer wieder, dass die Gaststarter-Geschichte nicht zwingend ist. Wenn man niemanden findet, verzichtet man eben drauf.

Viele Möglichkeiten gibt es laut Reglement sowieso nicht mehr: Nur noch in Zandvoort (13.-15.7.), Brands Hatch (11./12.8.) und Misano (24.-26.8.) kann Mercedes einen Gaststarter mitbringen, bei den letzten drei Events des Jahres ist es verboten, um einen möglichen taktischen Eingriff in die Meisterschaft zu vermeiden.

Motorsportchef Toto Wolff hat nun allerdings die Gerüchteküche noch einmal angeheizt. Er sprach von einem «spannenden Fahrer», nannte aber keinen Namen, die Nachfrage nach Nico Rosberg verneinte er allerdings. Was auch immer spannend dann heißen mag. BMW hat die Latte mit Zanardi zweifellos sehr hoch gelegt.

«Ich überlege, ob ich mich selbst ins DTM-Auto setzen soll. Wir nehmen dann 50 Kilogramm Ballast heraus, dann würde ich um den 15. Platz herum fahren», scherzte er.

«Im Ernst: Wir sehen uns die Situation genau an und ich denke, dass wir einen spannenden Fahrer im Auto haben werden. Wir können noch nicht sagen, wer es sein wird. Ich werde es nicht sein. Oder Niki (Lauda). Und leider auch nicht Norbert (Haug)», so Wolff. Bei der Rückkehr nach Brands Hatch wäre Lewis Hamilton ohne Frage ein «spannender Fahrer», aber wohl eher unrealistisch.

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