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Lucas Auer: So geht er mit dem Boxengassen-Crash um

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer stand in Budapest nach dem Crash in der Boxengasse sichtlich unter Schock. Den hat er in der Zeit danach verarbeitet, auch mit der Hilfe eines Mentalcoaches von Mercedes.

Lucas Auer nahm der Crash in der Boxengasse sichtlich mit. Eigentlich hatte er beim sechsten Saisonrennen in Budapest Anfang Juni gar nicht mehr weiterfahren wollen. Da war alles andere plötzlich zweitrangig, der Sport rückte komplett in den Hintergrund. Auer hatte im Regen vor seinem geplanten Reifenwechsel nicht mehr rechtzeitig bremsen können und war in die Boxenanlage gerauscht, dabei wurde ein Sportwart schwer verletzt.

Wie geht man als Rennfahrer damit um? «Es gibt im Leben generell Höhen und Tiefen. Und es geht immer darum, daraus zu lernen und das Beste daraus zu machen. Ändern kann man es ja eh nicht mehr», sagte Auer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der 23-Jährige kümmert sich, hat den Streckenposten im Krankenhaus besucht, steht mit ihm in Kontakt.

Aber klar: Man merkt, dass der Motorsport eben auch nur Sport ist. Dass es wichtigere Dinge gibt. Und wie schnell es manchmal gehen kann. «Man denkt über andere Dinge nach, gewisse Sachen werden einem bewusst. Man kann daraus Kraft tanken und es ist eine Herausforderung, der man sich stellen muss», so Auer weiter.

Und: «Man sieht, wie komplex alles ist und wie viele Zusammenhänge und Einflüsse es gibt. Ich hätte in dem Moment nichts anders machen können. Motorsport ist gefährlich, aber das ist einem als Fahrer auch vorher schon bewusst.»

Auer macht natürlich nicht alles mit sich selbst aus, bekommt auch Hilfe von außen. Familie, Freunde. Daneben hilft natürlich auch ein Rennwochenende, mit dem man sich ablenken kann. Am Norisring machte er nichts anders, «denn das wäre falsch. Ich habe einen sehr routinierten Ablauf, der mir hilft», sagte Auer.

Ganz unabhängig von den Geschehnissen in Budapest ist Mercedes-Mentalcoach Harald Pachner für die Truppe da, speziell auch für Auer. Pachners Hilfe nahm Auer in der Vergangenheit schon öfter in Anspruch. Mit Erfolg, was sich 2017 bereits auf der Strecke zeigte, als Auer lange um den Titel mitfuhr.

«Am Anfang war ich noch wie ein Rennpferd. Doch dann habe ich relativ schnell gelernt, wie man ruhiger und konstanter wird und trotzdem schnell bleibt. Jetzt lasse ich mir überall helfen, damit ich so schnell wie möglich vorankomme», sagte Auer. Der Österreicher hat sich mit Pachner von Anfang an gut verstanden, «daher arbeite ich schon häufig mit ihm. Und weil es mich interessiert, in dem Bereich weiterzukommen.»

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