Mercedes feiert Dominanz: «Das ist grandios»
Gary Paffett
Der Meisterschaftsführende Gary Paffett erzielte bei seinem 18. Start in Zandvoort seinen vierten Sieg (2005, 2009, 2010 und jetzt 2018). Zuvor eroberte der DTM-Champion von 2005 seine 14. DTM-Pole und die 133. für die Marke mit dem Stern in der DTM sowie die siebte in dieser Saison. Für Gary war es der dritte Sieg in diesem Jahr und der 23. Sieg in seiner DTM-Karriere, womit er in der ewigen Bestenliste mit Mattias Ekström gleichzieht. Nur Rekordmeister Bernd Schneider (43 Siege) und Klaus Ludwig (37 Siege) haben öfter gewonnen.
Damit hat Mercedes an jedem der bislang fünf Rennwochenenden in dieser Saison mindestens ein Rennen gewonnen. Dabei belegte das Team viermal mindestens die ersten beiden Plätze des Rennens. Insgesamt war es der 187. DTM-Sieg der Marke, der sechste in diesem Jahr und der siebte auf dem Circuit Zandvoort.
Neben Gary standen seine Teamkollegen Paul Di Resta und Lucas Auer auf dem Podium. Damit kommt das Team in den ersten neun Saisonrennen auf 15 Podestplätze. Alles in allem kann Mercedes nach dem Dreifachpodium von Zandvoort in seiner 30-jährigen DTM-Geschichte auf nunmehr 551 Podestplätze zurückblicken. Mit seiner zweiten Saison-Pole und seinem dritten Saisonsieg baute Gary (127 Punkte) seine Führung in der Fahrerwertung aus. Paul übernahm mit 106 Punkten den zweiten Gesamtrang.
Gary Paffett (37 Jahre, England): Das war ein fantastischer Tag für mich. 28 Punkte an einem Tag sind perfekt. Wir hatten schon die gesamte Saison über ein großartiges Auto und heute war es im Qualifying und Rennen erneut so. Ich hatte einen richtig guten Start und kontrollierte das Rennen danach, sodass wir uns einen Vorsprung herausfahren konnten. Die Strategie war ebenfalls sehr gut und der Boxenstopp war mega. Die Jungs haben heute eine super Leistung gezeigt. Als das Safety Car herauskam, wurde es noch einmal knifflig. Schließlich weiß man nie, was beim Indy-Restart passiert. Aber es hat alles wunderbar funktioniert und ich konnte meinen 23. Sieg einfahren. Jetzt habe ich zusammen mit Mattias [Ekström] die drittmeisten DTM-Siege - das ist unglaublich. Vielen Dank an Mercedes für die Unterstützung in all den Jahren.
Paul Di Resta (32 Jahre, Schottland): Das war ein produktiver Tag. Ich bin vom dritten Startplatz auf Rang zwei nach vorne gekommen. Natürlich wäre ich noch lieber auch vor Gary ins Ziel gekommen, da er so seine Führung etwas ausbauen konnte. Aber in der Meisterschaft zahlt sich Konstanz aus. Ich werde also weiterkämpfen, denn erst am Saisonende kommt es darauf an. Bis dahin muss man in einer guten Position bleiben.
Lucas Auer (23 Jahre, Österreich): Richtig stolz bin ich heute auf meine Leistung im Qualifying. Das Rennen müssen wir jetzt noch genau analysieren, aber ich bin natürlich froh über den Podestplatz. Meine Jungs haben einen super Boxenstopp hingelegt, der mir etwas Zeit verschafft hat. Beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase bin ich normalerweise gut. Wenn es darum geht, mit kalten Reifen fliegend zu starten, fühle ich mich einfach wohl. So konnte ich eine Position gewinnen. Alles in allem fühle ich mich wohl und wenn wir in allen Bereichen noch ein wenig nachlegen können, sollte es auch morgen gut aussehen.
Pascal Wehrlein (23 Jahre, Deutschland): Für den Boxenstopp kann niemand etwas, aber er hat mich den zweiten Platz oder vielleicht sogar den Sieg gekostet. Denn im ersten Stint war ich schneller als Gary. Klar ärgert mich das, aber daran kann man hinterher nichts mehr ändern. Wichtig ist, dass es viel besser als auf dem Norisring gelaufen ist. Dazu war es kein Vergleich und auch bei den Rennen davor war ich immer relativ weit vorne mit dabei. Das Auto fühlt sich wieder so an, wie es sich anfühlen sollte.
Edoardo Mortara (31 Jahre, Italien): Das war ein frustrierender Tag. Leider konnte ich heute nicht mehr erreichen. Wir hatten im Qualifying ein technisches Problem mit der Einstellung der Bremsbalance. Im Rennen hatte ich dann Schwierigkeiten mit den Bremsen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, die Probleme bis morgen zu lösen.
Daniel Juncadella (26 Jahre, Spanien): Das war ein ganz komisches Rennen. Ich habe den Motor noch vor dem Start abgewürgt. Zum Glück konnte ich das Auto schnell wieder anlassen und einen normalen Start hinlegen. Trotzdem habe ich dabei zwei Plätze verloren. Danach hatte ich einen sehr guten Boxenstopp in Runde zwei, bei dem meine Jungs einen super Job abgeliefert haben. Dadurch hatte ich eine gute Chance auf Punkte. Ich lag direkt hinter Marco Wittmann, als Bruno [Spengler] aus der Box gekommen ist und mir in Kurve drei keinen Platz gelassen hat. Deshalb haben wir uns berührt und Jamie [Green] konnte mich überholen. Zwei Runden später passierte das gleiche mit Philipp Eng. Danach war mein Auto stark beschädigt und meine Pace nicht mehr gut genug, um weiter vorne ins Ziel zu kommen. Jetzt werde ich morgen wieder angreifen.
Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Gratulation an die gesamte Mannschaft zu diesem Spitzen-Ergebnis. Ein Vierfach-Erfolg auf einer so anspruchsvollen Strecke wie Zandvoort ist eine bemerkenswerte Leistung. Die ersten zwei Renndrittel liefen nach Plan und Gary, Paul und Pascal hatten einen komfortablen Vorsprung. Dann kam das Safety Car und der IndyCar-Restart. Zum Glück ging auch diese Situation gut für uns aus, so dass wir den Sieg sicher nach Hause fahren konnten. Glückwunsch auch an Gary zu seinem 23. DTM Sieg. Damit hat er nun genauso viele Siege wie Mattias Ekström auf seinem Konto. Das ist natürlich grandios!