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Ogier kutschiert Kaiser: «Die ganze Zeit beschimpft»

Von Andreas Reiners
Timo Scheider, Andrea Kaiser und Sebastien Ogier

Timo Scheider, Andrea Kaiser und Sebastien Ogier

Im Rahmen des fünften Rennwochenendes in Zandvoort kutschierte Rallyekönig Sebastien Ogier seine Gattin Andrea Kaiser. Und umgekehrt. Genossen hat die Sat.1-Moderatorin den Ausflug nicht wirklich.

Andrea Kaiser war vor der Fahrt mit ihrem Mann in Zandvoort durchaus nervös. Ein wenig hibbelig, aufgeregt. Es ist nicht so, als wäre sie noch nie mit ihm mitgefahren. Im Privatauto sowieso, aber auch im Rennauto. Sie war bereits Co-Pilotin in seinem Rallye-Boliden. Und keine Frage: Da vertraut sie dem Rallye-König blind, zu 100 Prozent, «denn da ist er der Beste», wie sie sagt. «Aber nicht in diesem Auto.»

Womit sie den DTM-Mercedes von 2016 meinte. Ein Tourenwagen, etwas anderes als das, was Ogier sonst bewegt. Auf dem Dünenkurs an der niederländischen Nordseeküste saß Ogier zunächst als Beifahrer von Timo Scheider im Mercedes, anschließend übernahm er selbst, mit seiner Frau auf dem Beifahrersitz. Wobei Ogier kein Anfänger im Tourenwagen ist, er hatte 2013 mit Mattias Ekström auf dem Nürburgring die Autos getauscht.

Doch dass Ex-DTM-Fahrer Scheider Ogier zwei Runden lang zeigte, wie sich das Auto so fährt, trug nicht zum Vertrauensverhältnis zwischen Kaiser und «DTM-Pilot» Ogier bei. Dass sich der Franzose die Strecke am Abend vorher spontan mal im Internet angeschaut hatte, auch nicht. «Da fühlst du dich ja total sicher bei einem kompletten Anfänger», schimpfte sie. Mit einem Augenzwinkern freilich.

Doch natürlich ist der Mann Profi. Er tastete sich an das Limit heran, war laut eigener Aussage am Ende bei rund 70 Prozent. Ausprobieren, die neue Herausforderung genießen. Denn der 34-Jährige könnte bei Mercedes möglicherweise den Gaststarter machen. Geplant ist, dass er in Spielberg im Auto sitzen soll. Dafür müsste aber das Reglement angepasst werden, denn eigentlich ist ein Gaststart bei den letzten drei Events nicht möglich, damit nicht in die Meisterschaft eingegriffen werden kann. Stimmen Konkurrenz und DMSB zu, hätte das Projekt theoretisch grünes Licht.

Ogier selbst hat Bock, und er ist davon überzeugt, dass er sich den Zeiten der Stammfahrer relativ schnell annähern kann, die letzten Zehntel sind dann die große Herausforderung. Für ihn wäre es ein Abenteuer, bei dem er weiß, dass er nicht vorne mitfahren wird. Was aber auch niemand erwartet.

Doch hörte man seiner Frau zu, wird es ein Fiasko. Denn genossen hat die TV-Queen die kurze Rundfahrt nicht, wie sie sagt. Fluchend stieg sie aus dem Auto, zeigte ihrem Mann den Scheibenwischer. Szenen einer Ehe. Mit einem dicken Augenzwinkern natürlich.

«Ich habe ihn die ganze Zeit beschimpft und ihn daran erinnert, dass er ein Kind hat. Die drei Runden kamen mir ewig lang vor», verriet sie. Er bestätigte: «Sie hat die ganze Zeit gelabert. Ich habe nicht zugehört, hätte mir am liebsten die Ohrstöpsel herausgerissen.»

Es blieb übrigens nicht bei der einen Ausfahrt: Das Paar tauschte die Rollen, Kaiser kutschierte ihren Mann im Safetycar um den Kurs. Ihr Fazit: «Neben ihm war es scheiße, neben mir super. Braucht die DTM vielleicht noch eine neue Fahrerin?»

Und was sagt Ogier zu den Fahrkünsten seiner Frau? Er hatte auf der Strecke dann doch ein wenig Angst. «Zum Glück hatten wir ABS, das hat uns das Leben gerettet», lachte er.

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