Mercedes: Die ersten beiden DTM-Titel sind im Sack
Gary Paffett
Die erste Titelentscheidung in der DTM-Saison 2018 ist gefallen: Mercedes reist als neuer Meister in der Herstellerwertung aus Spielberg ab. Im Kampf um die Fahrermeisterschaft bleibt es vor dem Saisonfinale in Hockenheim weiter spannend.
Mit seinem dritten Platz verkürzte Gary Paffett den Rückstand auf den Gesamtführenden Paul Di Resta) auf nur noch vier Punkte. Paul sammelte als Vierter ebenfalls wichtige Punkte. Vor dem Saisonfinale in Hockenheim führt der Schotte die Fahrerwertung mit 229:225 Punkten an.
Für Gary war es sein drittes Podium in Spielberg, sein neuntes in dieser Saison und das 47. in seiner DTM-Karriere. Zuvor erzielte der Meister des Jahres 2005 im zweiten Qualifying des Wochenendes bereits seine fünfte Pole in dieser Saison sowie seine 17. DTM-Pole.
Bereits vor dem Rennen stand fest: Mercedes-AMG ist neuer Meister in der Herstellerwertung der DTM! Die vier Punkte für Garys Pole und Pauls dritten Startplatz reichten aus, um der Marke mit dem Stern bereits vor dem drittletzten Rennen der Saison den Gewinn der Herstellerwertung zu sichern. Mercedes-AMG (865 Punkte) hat vor dem Saisonfinale in Hockenheim 302 Zähler Vorsprung auf BMW (563) und kann damit in den letzten beiden Saisonläufen nicht mehr eingeholt werden.
Es ist der siebte Gewinn des Herstellertitels in der 30-jährigen DTM-Geschichte der Marke. In der Saison 1991 gewann Mercedes-AMG mit sechs Siegen und 26 Podestplätzen zum ersten Mal den Herstellertitel in der DTM. Es war der erste Titelgewinn der Marke nach dem Werkseinstieg in der Saison 1988. Seitdem ging der Pokal für den erfolgreichsten Hersteller auch in den Jahren 1992, 1994, 1995, 2003, 2005 und nun 2018 nach Stuttgart und Affalterbach.
Gemeinsam mit dem ersten Herstellertitel gewann Mercedes-AMG in der Saison 1991 auch erstmals die Teammeisterschaft in der DTM. Auch diese Wertung führt die Mannschaft in dieser Saison vor dem letzten Rennwochenende in Hockenheim an. Mercedes-AMG Motorsport PETRONAS (333 Punkte) hat 43 Zähler Vorsprung auf Mercedes-AMG Motorsport REMUS (290 Punkte). Das Team SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG Motorsport (257 Punkte) rundet die Top-3 der Teammeisterschaft vor dem Finale ab. Damit kann am letzten Rennwochenende der Saison in Hockenheim nur noch eines der drei Teams von Mercedes-AMG Motorsport den Teamtitel gewinnen.
Stimmen zum Rennen
Gary Paffett (37 Jahre, England): Das wird ein fantastischer Fight beim Saisonfinale in Hockenheim. Jetzt trennen Paul und mich nur noch vier Punkte und auch René (Rast) kommt immer näher. Das ist großartig für die DTM. Es fühlt sich toll an, zum Finale zu reisen und voll im Titelkampf dabei zu sein. Das Rennen heute verlief von der Pole Position leider nicht wie erhofft. Aber ich bin mit Blick auf die Meisterschaft trotzdem happy, weil ich Punkte auf Paul gutmachen konnte. Jetzt freue ich mich schon auf das Finale in Hockenheim.
Paul Di Resta (32 Jahre, Schottland): Das war ein durchschnittlicher Tag für mich. Ich bin von Platz drei gestartet und als Vierter ins Ziel gekommen - das ist nie gut. Der Zweikampf mit Gary hat viel Spaß gemacht, vor allem, da wir uns im direkten Duell um die Meisterschaft befinden. Aber schlussendlich bin ich natürlich enttäuscht, dass ich nicht auf dem Podium gestanden habe. Jetzt gilt meine volle Konzentration dem Finale in Hockenheim.
Pascal Wehrlein (23 Jahre, Deutschland): Nach dem gestrigen Rennen verlief der Tag heute besser. Der Speed war da, aber leider hatte ich im Rennen keine Chance gegen Audi. Mein Start war ganz gut, aber danach habe ich zwei Plätze vor Kurve drei verloren. Da wir ziemlich früh gestoppt haben, musste ich meine Reifen in der zweiten Rennhälfte mehr schonen und konnte mich nicht weiter nach vorne arbeiten als Platz sechs.
Edoardo Mortara (31 Jahre, Italien): Das war leider ein Wochenende zum Vergessen für mich. In Folge der Strafe von gestern bin ich heute von Platz neun gestartet. Somit sollte es von Anfang an ein schwieriges Rennen für mich werden. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, aber das Auto war schwer zu fahren. Am Anfang konnte ich noch dranbleiben, aber sobald ich alleine gefahren bin, konnte ich nicht mehr herausholen.
Daniel Juncadella (26 Jahre, Spanien): Alles in allem sah es nach einem guten Rennen aus. Ich hatte keinen besonders guten Start und habe deshalb ein paar Positionen verloren. Danach war meine Pace aber sehr gut. Bei meinem Boxenstopp lief leider nicht alles glatt, aber ich konnte mir genügend DRS-Runden für den Endspurt aufheben. Damit habe ich dann Timo Glock im Duell um Platz sieben angegriffen. Leider hatte ich mit den Bremsen zu kämpfen und verpasste meinen Bremspunkt. So bin ich aus den Punkterängen herausgefallen. Aber ich musste es zumindest versuchen. Das Rennen hat Spaß gemacht.
Sébastien Ogier (34 Jahre, Frankreich): Das Rennen verlief ein bisschen wie gestern - die zweite Rennhälfte war gut. Leider hatte ich zuvor Schwierigkeiten. Mein Start war okay. Ich fuhr sehr vorsichtig, um keinen Fehler zu machen. Danach erkannte ich, dass ich die Pace hatte, um andere Autos zu überholen. Leider hat Augusto Farfus Öl oder eine andere Flüssigkeit verloren, sodass meine Windschutzscheibe danach stark verschmiert und die Sicht sehr schlecht war. Ich versuchte, es mit den Scheibenwischern zu säubern, aber das machte es nur noch schlimmer. Der zweite Stint nach meinem Boxenstopp war mit freier Sicht okay, aber ich lag hinter Rocky, mit dem ich nicht kämpfen konnte. Ich konnte jedoch einen konstanten Rhythmus finden und das Rennen zu Ende fahren.
Lucas Auer (24 Jahre, Österreich): Das ist natürlich ein enttäuschendes Ende für mein Heimrennen. Gut war an diesem Wochenende der Speed. Allerdings muss man sagen, dass es an einem DTM-Wochenende vier Schlüsselmomente gibt - die beiden Qualifyings und die beiden Rennen. Bei drei davon haben wir Fehler gemacht und heute gab es einen technischen Defekt. Es tut mir sehr leid für die vielen Zuschauer hier. Aber auch das gehört zum Sport dazu. Weiter geht's!
Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Wir können mit dem heutigen Ergebnis nicht zufrieden sein. Wenn man mit drei Autos in den Top-4 startet und am Ende nur eine Podiumsplatzierung herausspringt, dann ist das sehr enttäuschend. Vor allem, da René Rast durch seinen Sieg wieder wichtigen Boden auf Paul und Gary gut gemacht hat. Da tröstet auch der heutige Gewinn der Hersteller- und Teammeisterschaft nicht darüber hinweg. Es ist schon jetzt klar, dass uns ins Hockenheim ein harter Kampf erwartet. Darauf müssen wir uns jetzt einstellen.