Nächster Paukenschlag: WRT wird Audi-Kundenteam
Vincent Vosse und Dieter Gass
Es geht weiterhin Schlag auf Schlag. Rund um das Final-Wochenende in Hockenheim stellt die DTM die Weichen für die Zukunft. Die ersten Weichen wurden am Donnerstag mit dem Einstieg von Aston Martin gestellt, die Kultmarke ist ab 2019 dabei. Das ist aber noch nicht alles. Denn fest steht nun auch: WRT wird als Kundenteam von Audi ebenfalls in der kommenden Saison an den Start gehen. Die Mannschaft um Teamchef Vincent Vosse plant den Einsatz von zwei neuen Audi RS 5 DTM.
«Gemeinsam mit der ITR haben wir in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, die DTM wieder für Kundenteams zu öffnen», sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass: «Wir freuen uns, das erste Kundenteam der neuen DTM-Ära präsentieren zu können. Ich kenne Vincent Vosse schon aus der STW und sein Team von der langjährigen Zusammenarbeit im GT-Sport sehr gut und weiß, wie stark WRT aufgestellt ist. Ich bin überzeugt, dass WRT das Potenzial hat, sich auch in der DTM zu etablieren.»
Das im belgischen Baudour beheimatete W Racing Team wurde 2009 gegründet. International einen Namen gemacht hat sich die Mannschaft vor allem durch zahlreiche Siege und Meistertitel mit dem GT3-Rennwagen Audi R8 LMS.
Dazu zählen Triumphe bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, in Spa, Zolder und Dubai, den 12-Stunden-Rennen in Sepang und Bathurst sowie mehrere Meistertitel in den Blancpain-GT-Serien, unter anderem mit den aktuellen Audi-DTM-Piloten Robin Frijns, Nico Müller und René Rast.
Seit 2016 engagiert sich WRT zudem erfolgreich in der TCR-Kategorie im Tourenwagen-Sport, aktuell mit dem Audi RS 3 LMS. «Der Aufstieg in die DTM war ein Traum von uns», sagt Vincent Vosse. «Als Teil der Audi-Familie haben wir die DTM mit Interesse verfolgt. Die Bühne war schon immer großartig. Der Zeitpunkt für einen Einstieg war nie besser als jetzt: 2019 kommen erstmals die neuen Zweiliter-Turbomotoren zum Einsatz, mit denen alle Teams bei null starten. Und wir bekommen dasselbe Material wie die Werksteams. Das macht die DTM für uns und in Zukunft sicher auch für andere Teams so interessant.»
Auch BMW führt Gespräche mit mehreren Interessenten. «Wir sind auf einem guten Weg, benötigen aber noch etwas Zeit», sagte BMW-Boss Jens Marquardt und spricht dabei nicht in Wochen, sondern von bis zu drei Monaten. ROWE bestätigte zuletzt, dass man mit BMW über einen Einstieg verhandelt.
Die Teams werden von Audi und BMW das gleiche Material wie die Werksteams erhalten. Die weitere Unterstützung wie Knowhow oder auch durch Personal soll durch das Reglement festgelegt werden. Gass spricht von einem Mittelweg. «Wir werden sie nicht komplett alleine im Regen stehen lassen. Wir haben ein Interesse daran, dass sie performen und werden ihnen unter die Arme greifen.»