Paffett: «Mercedes-Ausstieg ein massiver Einschnitt»
Gary Paffett
Gary Paffett hat ein paar Wochen gebraucht. Der Brite musste seinen zweiten Titel erst einmal sacken, musste ihn auf sich wirken lassen. So richtig feiern konnte er ihn ja auch nicht, kurz nach seinem Coup beim Finale in Hockenheim ging es für ihn weiter nach Valencia. Dort fanden die offiziellen Formel-E-Testfahrten statt.
Die Elektroserie ist aufgrund des Mercedes-Ausstiegs das neue Betätigungsfeld des 37-Jährigen. Am 15. Dezember geht er mit HWA in die neue Saison und in ein neues Abenteuer.
Das alte wird ihn aber nicht so schnell loslassen, immerhin war er seit 2003 mit einer kurzen Unterbrechung 2006 fester Bestandteil der Tourenwagenserie und sie umgekehrt der wichtigste Teil seiner Karriere.
Mit ein bisschen Abstand fühlt sich der zweite Titel nach 2005 dann auch anders an als unmittelbar danach. «Den Titel unter diesen Umständen zu holen, im letzten Jahr von Mercedes, macht ihn noch spezieller. Der vorerst letzte Mercedes-Champion zu sein – je länger ich darüber nachdenke, desto besser fühle ich mich», sagte Paffett Auto Bild Motorsport.
Warum es so lange mit dem zweiten Titel gedauert hat, kann er nicht wirklich erklären. 2005 feierte er die erste Meisterschaft, um sich danach 13 Jahre Zeit zu lassen.
Paffett: «Man hat Aufs und Abs. Lewis Hamilton ist fünfmaliger Weltmeister, hat aber seit seinem ersten Titel 2008 auch nicht in jedem Jahr gewonnen. Und so schlecht war es ja auch nicht: Ich bin dreimal Vizemeister geworden. Aber es waren auch Jahre dabei, die wirklich übel waren. Es ist schwer zu erklären, warum das manchmal so ist.»
Was wird er am meisten vermissen? «Die Atmosphäre. Sie wird in der Formel E anders sein. Mercedes war in der DTM wie eine große Familie. Selbst innerhalb der DTM war es so. Es war wie nach Hause zu kommen. Und auch die Autos werde ich vermissen», sagte er.
Die DTM wird auch Mercedes vermissen. Gerade jetzt, wo es mit dem Einstieg von Aston Martin und Kundenteams in die richtige Richtung geht.
Paffett weiß: Das Mercedes-Aus «ist ein massiver Einschnitt. Die DTM wurde immer auch durch die Stärke von Mercedes zusammengehalten. Ich hoffe, dass die DTM weiter zusammenhalten kann und nicht auseinanderfällt ohne Mercedes», so Paffett: «Aber durch den Einstieg von Aston Martin ist man für die Zukunft gut aufgestellt.»