BMW schnappt sich Audi-Talent: «Etwas ganz Normales»
Sheldon van der Linde
BMW sucht den sechsten Fahrer für die kommende DTM-Saison. In Philipp Eng, Joel Eriksson, Timo Glock, Bruno Spengler und Marco Wittmann bleiben fünf der bisherigen DTM-Fahrer an Bord. Vier Neulinge erhielten in der vergangenen Woche in Jerez die Chance, sich bei den Young Driver Tests zu zeigen.
Dies waren die Werksfahrer Mikkel Jensen, Nick Catsburg, der Brite Nick Yelloly sowie der Südafrikaner Sheldon van der Linde. Dabei überraschte die Nominierung von van der Linde. Denn seine Wurzeln sind relativ eindeutig: 2014 und 2015 war er Champion im VW-Cup, 2016 fuhr er im Audi Sport TT Cup, 2017 im TCR Germany – in einem Audi RS3 LMS.
Der 19-jährige sorgte im vergangenen Jahr im GT-Sport für Aufsehen. Unter anderem wurde er Zweiter in der Gesamtwertung des GT Masters und stand als Dritter bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) auf dem Podium – beides in einem Audi.
Doch den Test absolvierte er nun erstmals in einem BMW. Die Münchner haben das Talent zwar offiziell noch nicht verpflichtet, von Audi aber zumindest mal für einen wichtigen Test weggelockt.
«Motorsport ist ein relativ einfaches Geschäft: Es gibt Angebot und Nachfrage. Und es gibt Fahrer, die auf dem Markt sind oder nicht. Wir scheinen attraktive Programme zu haben, sodass sich viele Leute bei uns melden, die gerne entweder in einem Programm fahren oder an einem Test teilnehmen wollen. In dem Fall hat es gut zusammengepasst», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Der BMW-Boss weiter: «Man muss auch sagen: In den letzten Jahren ist immer etwas Bewegung reingekommen. Wir haben Fahrer wie Andy Priaulx verloren oder Leute wie Maxime Martin wechseln hin und her. Das ist etwas ganz Normales. Aber wie gesagt: Es ist erst einmal ein Young-Driver-Test und eine Art Shootout. Jetzt werden wir sehen, was dabei herauskommt.»
Für van der Linde war es «ein fantastisches Erlebnis. Ein DTM-Fahrzeug ist etwas ganz anderes als das, was ich gewohnt bin. Ich bin bisher nur GT3 gefahren, von daher war die Umstellung am Anfang schon groß. Aber die Ingenieure und alle haben mir sehr geholfen, und auch Philipp hat mir einige Tipps gegeben. Was mir am BMW M4 DTM am meisten gefallen hat, ist die Downforce. Sie ist unglaublich, und es ist großartig, mit welchem Tempo man die Kurven anfahren kann.»