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BMW emotional: «Der Sieg gehört Charly!»

Von Andreas Reiners
Augusto Farfus

Augusto Farfus

BMW hat beim 24-Stunden-Rennen von Daytona den Sieg gefeiert. Drei Tage nach dem plötzlichen Tod von Charly Lamm war es ein emotionaler Erfolg.

Es waren schwierige Tage für BMW bei den 24 Stunden von Daytona. Am Donnerstag starb der langjährige Schnitzer-Teamchef Charly Lamm nach kurzer, schwerer Krankheit.

Eine Nachricht, die alle bei BMW erschütterte. Vor allem natürlich die, die mit Lamm lange und eng zusammengearbeitet hatten. Wie Augusto Farfus zum Beispiel. Der Brasilianer hatte im November in Macau noch den Sieg beim GT-Weltcup gefeiert, es war Lamms letzter im Motorsport. Danach hatte er sich ins Privatleben zurückgezogen.

In Gedenken an Charly fuhr das BMW Team RLL in Daytona mit der Aufschrift «Godspeed, Charly» – «Gute Reise, Charly» – auf dem Heck der beiden BMW M8 GTE.

Für Farfus und BMW wurde es noch einmal emotional, als der frühere DTM-Pilot mit seinen Teamkollegen Connor De Phillippi (USA), Philipp Eng (AUT) und Colton Herta (USA) in der GTLM-Klasse den Sieg holte. Der Lauf war kurz vor dem Ende zum zweiten Mal wegen schwerer Regenfälle abgebrochen worden. Der BMW M8 GTE lag zu dem Zeitpunkt an der Spitze. Das Rennen wurde nicht wieder aufgenommen, der Sieg ging damit an das BMW-Quartett.

Für den BMW M8 GTE ist es der dritte GTLM-Sieg in der IMSA-Serie. Seinen ersten Sieg in Daytona hatte BMW im Jahr 1976 gefeiert, damals mit dem BMW 3.0 CSL. Es folgten zwei Klassensiege mit dem BMW M3 GTR in den Jahren 1997 und 1998. 2011 und 2013 sicherten sich jeweils Daytona-Prototypen mit BMW Power den Gesamtsieg.

Eine Runde vor dem zweiten Abbruch des Rennens hatte Farfus am Steuer die GTLM-Führung übernommen, die letztlich gleichbedeutend mit dem Sieg sein sollte.

«Dieser Sieg ist magisch und hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Ich habe vor wenigen Tagen eine sehr wichtige Person in meinem Leben verloren. Ich bin sicher, dass mich Charly auf dem Weg zu diesem Erfolg begleitet hat, deshalb gehört der Sieg ihm. Jetzt werden wir feiern», sagte Farfus.

Er hatte sich bereits am Freitag mit einer sehr emotionalen Nachricht auf Instagram von Freund und Mentor Lamm verabschiedet. «Was soll ich sagen? Ich finde keine Worte, ich bin einfach nur sehr traurig. Ich habe ein Familienmitglied verloren, einen Mentor, einen Freund. Mein Herz ist gebrochen, denn für mich und Liri war er mehr als nur ein Freund. Er war etwas Besonderes, denn er war immer da für mich. Er konnte in meinen Augen lesen und ich in seinen. Ich habe das erste Rennen, das ich für ihn fuhr, gewonnen. Und ich habe für Charly in seinem letzten Rennen gewonnen. Gott segne dich, Charly, ich vermisse dich», schrieb Farfus.

Sein Teamkollege Eng meinte nach dem Sieg in Daytona: «Die Spannung in den letzten Stunden war kaum auszuhalten. Wir haben über 24 Stunden keine Fehler gemacht – und das ist das Ergebnis. Bereits im Trockenen konnten wir vom Speed her mitgehen. Was Augusto dann aber im Regen abgeliefert hat, ist unbeschreiblich. Es war ein Genuss, ihm zuzusehen, und ich bin stolz, so einen Teamkollegen zu haben. Dieser Sieg gehört Charly.»

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt: «Was für ein Rennen, was für ein emotionaler Triumph – und das in diesen für die ganze BMW Motorsport Familie schwierigen Tagen. Nach so turbulenten und unberechenbaren 24 Stunden unter schwierigsten Bedingungen hier in Daytona ganz oben zu stehen, das ist einfach fantastisch. Herzlichen Glückwunsch an Connor De Phillippi, Augusto Farfus, Philipp Eng, Colton Herta und das ganze BMW Team RLL. Glückwunsch auch an unsere Mannschaft in München, die den BMW M8 GTE zu einem echten Siegertypen geformt hat. Wir können sehr stolz auf diesen Triumph sein. Diesen Erfolg widmen wir Charly Lamm. Sein Verlust schmerzt noch genauso wie am Donnerstag, als wir die Nachricht von seinem Tod erhalten haben. Er hätte gewollt, dass wir hier für ihn bis zur letzten Runde kämpfen. Das haben wir getan – und für ihn gewonnen.»


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