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«Risiko genommen»: So ging der Aston-Martin-Plan auf

Von Andreas Reiners
Paul di Resta

Paul di Resta

Aston Martin hatte nach dem Qualifying nicht viel zu verlieren, konnte aber einiges gewinnen. Die Risiko-Strategie zahlte sich aus, ärgerlich sind aber die Ausfälle.

Ungewöhnliche Situationen erfordern schon mal ungewöhnliche Strategien. Eine schöne Prise Risiko, die Lust auf ein Wagnis. Denn wer nicht wagt, gewinnt auch nicht.

Neuling Aston Martin wagt in der noch jungen DTM-Geschichte bereits eine Menge. Beim dritten Saisonrennen in Zolder ist das aufgegangen. Der Einsatz: 50 Prozent. Der Ertrag: Sechs weitere Punkte auf der Habenseite.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Im Moment ist das Eichhörnchen aber recht zufrieden.

Denn: Die Strategie, auf ein Safety Car zu setzen, hätte auch komplett in die Hose gehen können. «Doch der Plan hat super funktioniert, die Strategie ist gut ausgeführt worden. Wir haben das Risiko genommen, 50 Prozent zu riskieren und zwei Fahrer reinzuholen. Das ist ein super Erfolg für uns», sagte R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger SPEEDWEEK.com.

Paul di Resta und Ferdinand von Habsburg absolvierten ihren Pflichtstopp bereits in der ersten bzw zweiten Runde und holten sich später einen zweiten, frischen Satz, als das Safety Car draußen war. So konnten sie am Ende noch einmal nachlegen und in die Punkte auf die Plätze acht und neun vorfahren.

«Es war erneut ein schwieriges Rennen, aber wir werden weiterkämpfen und alles geben, um vielleicht über außergewöhnliche Wege gute Ergebnisse zu erzielen, bis wir aus eigener Kraft vorne mitmischen können. Vielen Dank an das Team, das auf Zack war und alles herausgeholt hat, was möglich war», sagte Routinier Paul di Resta.

Ermutigend war trotz der Startplätze 13 (Jake Dennis), 15 (Daniel Juncadella), di Resta und von Habsburg (16 und 17) die Pace im Qualifying.

Kamelger: «Wir müssen an der Performance auf einer Runde weiterhin arbeiten, das wissen wir auch, aber
drei Zehntel sind in der DTM zwar viel, aber nicht so viel, dass man sie nicht finden könnte. Wir liegen in den Erwartungen, die wir an uns haben. Wir sind auf einem guten Weg und wir hören nicht auf, an den kleinen Dingen zu feilen, um die Pace dahin zu bringen, wo man um etwas mitkämpfen kann.»

Klar ist natürlich auch: Es gibt Baustellen. Zum Beispiel die Zuverlässigkeit. Juncadella und Dennis fielen fast gleichzeitig aus, der Brite verursachte letztendlich das Safety Car. Gehörte natürlich nicht zu dem Aston-Martin-Plan, und ist zudem ärgerlich.

«Technische Ausfälle sind immer schlecht», sagte Kamelger: «Es geht auch den anderen so, es ist in der DTM jetzt nun mal so, dass die Autos stehen bleiben und nicht mehr so durchfahren. Das ist nicht optimal, daran müssen wir arbeiten und es besser machen.»

Denn für Aston Martin geht es um jeden Kilometer, um Erfahrung, um Daten. «Für uns sind vier Autos im Ziel doppelt wichtig, weil wir jedes Rennen im Moment als Testfahrt betrachten müssen, da wir bei der Kürze der Entwicklungszeit bei Weitem nicht genug Testkilometer zurücklegen konnten, um derartige Probleme im Rennen ausschließen zu können», so Kamelger.

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