Dovizioso: So überraschend verlief sein DTM-Debüt
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso kann sich auch mit 33 Jahren noch selbst überraschen. Dem Italiener war deutlich anzusehen: Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, so gut mitzuhalten.
Das Ergebnis sieht auf den ersten Blick in Ordnung aus: Platz zwölf unter 18 Fahrern. Doch es ist vor allem der zweite Blick, der beeindruckt.
«Ich war echt überrascht, dass ich genauso schnell war wie die schnellsten Fahrer im Rennen. Aber das macht mich natürlich glücklich. Aber es ist nur ein Teil des Ganzen», sagte der MotoGP-Superstar SPEEDWEEK.com nach seinem DTM-Renndebüt im fünften Saisonrennen in Misano.
Es gibt schließlich verschiedene Möglichkeiten, Zwölfter zu werden. Dovizioso erfuhr sich das Resultat, ließ alle vier Aston Martin Vantage auf der Strecke hinter sich. Hinzu kamen zwei Ausfälle.
Aber es war vor allem sein Verhalten auf der Strecke im Audi des Kundenteams WRT: Ohne Skrupel, mit einigen schönen Manövern gegen die Stammfahrer, und vor allem mit starken und konstanten Rundenzeiten. Seinen Rookie-Status konnte er gut verbergen.
«Ich habe viel gelernt, und genau das wollte ich. Klar: Ich habe Fehler gemacht, der Start war zum Beispiel total schlecht. Der Grip war auch ganz anders als im Training. Das ist alles neu für mich. Aber die Arbeit bei den Tests hat sich ausgezahlt», sagte er. Und, das Wichtigste: «Mit der Pace bin ich nah dran, und das ist die Basis.»
Die Basis für mehr, denn Dovizioso hat Blut geleckt. Er weiß: Auf einem Kurs, wo das Überholen schwierig ist, ist das Qualifying doppelt so wichtig. Mit einer guten Startposition ist dann möglicherweise noch mehr drin.
Das Ziel im Qualifying am Sonntagvormittag: «Die Top Ten. Das ist das Minimum, um über ein gutes Rennen nachzudenken. Es ist nicht einfach, aber wir müssen weiter vorne starten.» Es komme auch auf die Strategie an, die könne eine Menge beeinflussen, so Ducati-Werksfahrer Dovizioso.
Der 33-Jährige muss sich um rund eine Sekunde verbessern. Wenn man ihn aber im Laufe des Wochenendes beobachtet hat, wurde klar: Unmöglich ist das nicht. Im ersten Training am Freitag fuhr er seine schnellste Runde in 1:29,809 Minuten. Im Qualifying legte er bereits eine 1:27,037 hin. Die Lernkurve ist steil. Learning by doing sozusagen.
«Es war gut, gegen andere zu fahren, denn ich konnte die anderen viel beobachten, welche Linien sie fahren zum Beispiel. Aber: Für mich ist es auch völlig neu, die Breite der Autos einzuschätzen und wie ich mich gegen die anderen Fahrer wehren kann.»