Aston Martin: Was mit der Strategie alles möglich ist
Doppelte Punkteankunft für Aston Martin
Nach dem verregneten Samstagsrennen präsentierte sich die Strecke am Sonntagnachmittag in Topverfassung. So konnte der zehnte von achtzehn Saisonläufen bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen.
Daniel Juncadella (28, Spanien) hatte im ersten Rennen am Samstag noch Pech und fiel mit einem technischen Defekt aus. Am Sonntag zeigte der Spanier eine starke Leistung und lag schon früh auf seinem langen ersten Stint innerhalb der Punkteränge. Nach seinem Boxenstopp in Runde 22 arbeitete er sich immer weiter nach vorne und kämpfte zwischenzeitlich sogar um den fünften Rang. Am Ende belegte er Platz sieben.
Paul Di Resta (33, Großbritannien), der am Samstag bei schwierigen Bedingungen die drittschnellste Rennrunde gefahren war, setzte seine starke Vorstellung an diesem Wochenende auch im zweiten Lauf fort. Di Resta kam nach 21 Umläufen zu seinem Pflichtstopp an die Box und verbesserte sich danach in der Schlussphase Stück für Stück bis in die Punkteränge. Der DTM-Champion des Jahres 2010 überquerte die Ziellinie direkt hinter Daniel Juncadella auf Rang acht.
Ferdinand von Habsburg (22, Österreich) legte seinen Pflichtboxenstopp in Runde 20 ein und beendete das Rennen auf Position zwölf. Für Jake Dennis (24, Großbritannien) war der zehnte Saisonlauf leider schon kurz nach der Rennmitte beendet. Der Brite musste sein Fahrzeug mit einem technischen Defekt in der Box abstellen.
Das sechste Rennwochenende in der Debütsaison des Teams führt R-Motorsport am 10. und 11. August zum Heimrennen von Aston Martin auf die britische Traditionsstrecke in Brands Hatch.
Stimmen nach dem Rennen
Daniel Juncadella Ich hatte einen starken Start und verbesserte mich auf der ersten Runde bis auf Platz zehn. Das war fantastisch. Danach war ich überrascht, dass ich die Pace der BMW mitgehen konnte. Gegen Ende des Stints hatte ich sogar das Gefühl, dass ihre Reifen mehr gelitten hatten als meine. Aber ich musste viel gegen sie kämpfen und dadurch meine Pneus relativ hart rannehmen. Wir wollten jedoch einen langen ersten Stint fahren, um dann einen kürzeren zweiten zu haben. Das hat sich gelohnt. Der zweite Stint hat richtig viel Spaß gemacht und ich konnte viele Autos überholen. Mit Blick auf die letzte Runde habe ich ein wenig gemischte Gefühle, weil ich hoffte, dass ich auf Platz fünf ins Ziel kommen könnte. Aber das hat leider nicht sollen sein, weil mein DRS nicht funktioniert hat. Das Rennen war aber trotzdem klasse. Vielen Dank an mein Team für die harte Arbeit. Sie haben das Auto nach dem Defekt gestern super schnell repariert und dieses Ergebnis absolut verdient.
Paul Di Resta Es war ein gutes Rennen, hätte aber noch viel besser sein können. Leider wurde ich aufgehalten, sonst wäre heute vielleicht Platz fünf drin gewesen. Aber alles in allem nehmen wir die Punkte natürlich gerne mit.
Ferdinand von Habsburg Insgesamt war es ein gutes Rennen. Ich konnte als Rookie erneut viel lernen. Es ist aber auch schade, weil ich glaube, dass das Auto und ich die Performance hatten, um noch besser abzuschneiden. Leider läuft es nicht immer perfekt. Ich habe zirka sieben Sekunden in der Box verloren und diese Zeit hat mir am Ende auf eine Punkteplatzierung gefehlt. Trotzdem freue ich mich sehr, dass ich auf dem ersten Stint etwas länger fahren konnte und dadurch mit einem Stopp durchgekommen bin. Der zweite Stint war stark - darauf bin ich stolz. Aber es ist natürlich etwas frustrierend, dass ich die Punkte verpasst habe.
Jake Dennis Ein enttäuschendes Ende für ein schwieriges Wochenende. Ich hatte schon im zweiten Qualifying am Sonntagvormittag Schwierigkeiten mit meinem Auto. Ich war auf den Geraden viel langsamer als meine Teamkollegen. Im Rennen hatte ich dann leider einen Bremsdefekt. Jetzt hoffe ich, dass es bei meinem Heimrennen in Brands Hatch nächstes Mal wieder besser läuft.
Dr. Florian Kamelger, Team Principal Eine sehr gute Mannschaftsleistung mit der passenden Reifenstrategie, die Daniel und Paul perfekt nutzten, um auf den Plätzen sieben und acht in die Punkteränge zu fahren. Beide teilten ihr Rennen exzellent ein, so dass sie bis zur letzten Runde sogar Aussichten auf einen Top-Fünf-Platz hatten. Das Reifenmanagement bot unserem Team auf dem rauen Belag des TT Circuit Assen eine gute Chance auf vordere Platzierungen und diese wurde effizient genutzt. Leider verhinderte ein Problem bei Ferdinands Radwechsel hinten rechts ein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Ein Problem mit den Bremsen, das wir noch untersuchen, beendete Jakes Rennen vorzeitig. Auf jeden Fall hat Assen gezeigt, dass wir mit einer guten Strategie auch bei trockenen Bedingungen achtbare Ergebnisse erzielen können.