DTM: Audi dominant, Rast weiter auf Titelkurs
René Rast
Wer soll René Rast noch stoppen? Der Audi-Star ließ sich die große Chance auf dem Silbertablett nicht entgehen. Von der Pole fuhr er im zwölften Saisonrennen der DTM in Brands Hatch zu seinem vierten Saisonsieg. Damit ist der 32-Jährige vor den letzten sechs Rennen des Jahres bei 206 Punkten angekommen.
Rast half beim 14. Sieg seiner Karriere die beeindruckende Audi-Dominanz. Die Ingolstädter hatten sich mit allen acht Autos (sechs Werks-, zwei Kundenboliden) auf den ersten acht Startplätzen eine hervorragende Ausgangssituation erarbeitet.
Die nutzte auch der Rasts Markenkollege Nico Müller. Der Gesamtzweite bleibt dank seines zweiten Platzes mit nunmehr 169 Punkten dem Spitzenreiter auf den Fersen.
Er lag lange im Windschatten seines Rivalen, kam aber nicht vorbei. 168 Punkte sind auf dem Lausitzring, am Nürburgring und in Hockenheim maximal noch zu holen.
Rückschlag für Wittmann
Einen bitteren Rückschlag kassierte Marco Wittmann. Der Sieger vom Samstag hatte nach einem kollektiv schwachen BMW-Qualifying keine Chance. Der zweimalige Champion versuchte alles, auch taktisch, musste sich aber mit Platz zehn zufriedengeben. Er hat mit 147 Punkten bereits einen deutlichen Rückstand auf Rast.
Ebenfalls auf das Podium fuhr Audi-Mann Robin Frijns, Loic Duval komplettierte den Audi-Vierfachsieg. Bester BMW-Pilot war Philipp Eng als Fünfter. Er belegt mit 129 Punkten Gesamtplatz vier.
Schöne Nachricht für Aston Martin beim Heimspiel: Nach dem verkorksten Samstag gab es dank Daniel Juncadella und Jake Dennis auf den Plätzen acht und neun weitere Punkte.
Rast und Müller vorne
Die beiden Titelkandidaten Rast und Müller profitierten von der Audi-Dominanz im Qualifying, wo die sechs Werksautos und die beiden Audis vom Kundenteam WRT auf die ersten acht Startplätze fuhren.
Rast konnte unbehelligt an der Spitze bleiben, Müller sich von Startplatz sechs auf Rang zwei verbessern. Wittmann, der mit über einer Sekunde Rückstand nur Zwölfter geworden war, fuhr in der Startphase schnell auf Platz acht.
Er entschied sich für einen frühen Stopp, kam bereits in der neunten Runde zum Reifenwechsel. Zwei Runden später folgten als Reaktion auf den Undercut auch Rast und Müller. Bei dem Schweizer lief der Stopp nicht nach Plan, weshalb Wittmann auf ihn aufschließen konnte.
Wittmanns Problem: Er kämpfte mit den anderen Audis, die nach ihren Stopps unmittelbar vor ihm auftauchten und sich breit machten. Der BMW-Pilot biss sich die Zähne aus, Rast und Müller zogen davon. Der Stand zur Halbzeit: Rast führte vor Müller, Frijns, Duval, Rockenfeller und Wittmann. Rast hatte dabei knapp 1,5 Sekunden Vorsprung vor seinem Titelkonkurrenten.
Rund 20 Minuten vor dem Ende wurde erstmals in dieser Saison die sogenannte Slow Zone aktiviert, da Joel Eriksson liegengeblieben war und von der Strecke geschoben werden musste. Im entsprechenden Streckenbereich herrschte ein Tempolimit von 80 km/h. Wittmann nutzte die Situation für einen weiteren Stopp, um sich für den Endspurt frische Reifen zu besorgen. Er fiel auf Platz zwölf zurück.
Dafür wurde es vorne spannend: Zehn Minuten vor Schluss lag Müller nur noch 0,6 Sekunden hinter Rast, knabberte den Rückstand weiter ab. Aber: Als DRS und Push-to-Pass unabhängig vom Rückstand zum Vordermann freigegeben wurde, konnte Rast seinen Vorsprung nicht nur weiter verwalten, sondern auch leicht vergrößern.
So geht es weiter
Die Pause bis zum siebten Rennwochenende ist kurz: In zwei Wochen geht es auf dem Lausitzring weiter. Vom 23. bis 25. August stehen die Saisonrennen 13 und 14 auf dem Programm.