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Zahlen lügen nicht: Das macht den Audi so stark

Von Andreas Reiners
Zahlen lügen nicht. In der DTM unterstreichen sie vor allem eines: Audi hat 2019 ganz offensichtlich das Meisterauto gebaut.

Denn: Nach dem sechsten von neun Rennwochenenden in Brands Hatch führen die Ingolstädter alle drei Wertungen an. Teilweise sehr eindeutig.

In der Fahrerwertung liegen René Rast (206 Punkte) und Nico Müller (169) vorne, BMW-Pilot Marco Wittmann (147) folgt bereits mit etwas Abstand. In der Teamwertung dominieren Rasts Team Rosberg (267) und Müllers Abt-Mannschaft (262), gefolgt von Wittmanns Team RMG (224).

Und in der Herstellerwertung? Ist das Thema Meisterschaft bei einem Stand von 710 zu 426 quasi schon durch.

Im Qualifying zum zwölften Rennen stellte Audi den eigenen Rekord aus dem Jahr 2016 ein: Zum zweiten Mal schaffte man es mit acht Autos (swechs Werks- und zwei Kundenautos) auf die ersten acht Startplätze.

Die Gründe? Sind vielfältig. Große Unterschiede zwischen den Herstellern Audi, BMW und Aston Martin sind durch die Philosophie der DTM grundsätzlich nicht gewollt und durch die vielen Einheitsbauteile bei den Boliden (mehr als 400) auch eigentlich gar nicht möglich. Die verhältnismäßig extreme Ausnahme Aston Martin ergibt sich vor allem durch die kurze Entwicklungszeit nach dem kurzfristigen Einstieg 2019.

Es ist bei Audi die Summe der Kleinigkeiten, die den Ausschlag gibt.

«Wir haben ein starkes Gesamtpaket aus Motor, Aerodynamik, Fahrwerk und Setup. Wir sind konstanter als die Konkurrenz, vor allem in der Breite», sagte Tabellenführer René Rast Auto Bild Motorsport.

Hinzu kommen weniger Probleme mit Technik und Haltbarkeit, auch das wichtige Thema Reifenmanagement hat Audi im Griff

«Wir verstehen das Auto immer besser, haben an den richtigen Stellschrauben gedreht, aus den Rennen die richtigen Lehren gezogen», so Rast.

Und: Beim neuen Vierzylinder-Turbomotor liegt der Topspeed-Vorteil in Ingolstadt. Dabei ist das Auto nicht nur schnell, auch die Balance stimmt. Rast schwärmt: «Es fährt sich sehr gut, ich fühle mich wohl, habe Vertrauen – das macht am Ende einen wichtigen Unterschied. Wichtig ist: Wir müssen nicht lange nach dem passenden Setup suchen und herumexperimentieren. Unter dem Strich haben wir so das Auto, das es zu schlagen gilt.»

Denn das Setup ist ein Tool, mit dem man noch einen Unterschied machen kann. Damit können Dinge eingestellt werden wie Fahrzeughöhe, Sturz- und Spurwerte, Dämpfer, Heckflügel, Aerodynamik oder Bremsbalance.

Audi findet dabei immer öfter einen guten Kompromiss zwischen Qualifying und Rennen. Denn darum geht es: Bei der Jagd auf die beste Zeit auf eine Runde genauso schnell zu sein wie im Rennen, wenn es auch auf andere Dinge ankommt.

Rast: «Mit dem Luftdruck kann man zudem im Qualifying ein bisschen experimentieren, um den Reifen schneller oder langsamer ans Arbeiten zu bekommen. Jeder Hersteller verfolgt dabei seine eigene Philosophie. Unterschiede macht man mit dem Setup vor allem hinten raus in den Rennen. Man muss aber auch vorsichtig sein: Jedes Rennen ist anders, jede Strecke, dazu auch die Temperaturen. All das kann das Feld immer wieder durchmischen.»

Auch wenn Rast die Unberechenbarkeit der DTM betont: Sechs Siege, sechs Pole Positions und 25 von 36 möglichen Podiumsplatzierungen sprechen für sich – denn Zahlen lügen nicht.


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