DTM: Klappt es bei BMW 2020 mit einem Kundenteam?
Zwei Autos stehen für Kundenteams bereit
Vielleicht macht ausgerechnet die Konkurrenz Mut. Und zeigt, was möglich ist, auch mit begrenzteren Möglichkeiten. Denn das Kundenteam WRT sorgt immer wieder für Highlights, 41 Punkte sammelte die belgische Mannschaft um Teamchef Vincent Vosse bereits.
Die Truppe aus Baudour bringt frischen Wind, viel Enthusiasmus und eine Menge Leidenschaft in die Serie, dazu den Spirit eines Underdogs.
Ausgestattet wurde WRT für die Saison mit zwei Audi RS 5 DTM. Wie schwierig der Einsatz trotz der Unterstützung aus Ingolstadt ist, zeigte der Frühling.
Jonathan Aberdein stand schnell als erster Fahrer fest. Ferdinand von Habsburg hätte der zweite sein sollen, landete dann aber trotz Zusage für Testfahrten für WRT – begleitet von einem Vertragskrach - bei Aston Martin. Bis in die finalen Tests auf dem Lausitzring stand der Einsatz des zweiten Autos auf der Kippe, bis dann der Deal mit Pietro Fittipaldi eingetütet wurde.
Klar ist: Die Suche nach Fahrern, die potente Sponsoren in der Hinterhand haben, um das Projekt mitzufinanzieren, ist in der heutigen Zeit schwierig geworden. Fünf bis sechs Millionen Euro soll der Einsatz von zwei Autos pro Saison kosten. Ebenso klar ist: Ein Team kann die Summe nicht alleine stemmen.
Auch BMW hatte die Zusage gegeben, zwei Autos für ein Kundenteam (oder jeweils eines für zwei Teams) zu stellen, sowie weitere Unterstützung in Sachen Ausrüstung und Hardware.
Zwischenzeitlich war BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt optimistisch, dass man eine Zusammenarbeit starten könnte. Im März kam dann aber die endgültige und offizielle Absage, dass es 2019 nichts wird mit einem von BMW ausgerüsteten Kundenteam.
ROWE und Walkenhorst winkten früh ab, am Ende auch das Team Motopark, eine Einigung kam nicht zustande. Wie Marquardt bestätigte, ist die Mannschaft um Teamchef Timo Rumpfkeil aber auch für 2020 wieder ein Kandidat.
Marquardt verspricht: «Wir arbeiten daran, sehr intensiv. Wir sind vorbereitet, zwei Autos anzubieten. Ein Privatteam muss aber in der Situation sein, dass es sein Setup mit zwei Fahrern, dem Team und Sponsoren alleine trägt.»
Er weiß: «Viel liegt an einem Fahrer, der ein Sponsorpaket hat. Wir sind in guten und intensiven Gesprächen mit ein paar Teams, die Interesse bekundet haben und daran arbeiten. Ich sehe im Moment gute Chancen, wir pushen es.» Immerhin zeigt die Konkurrenz, dass es geht. Vor allem sportlich.