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WRT: Kein BMW-Kundenteam 2019 «enttäuschend»

Von Andreas Reiners
Jonathan Aberdein

Jonathan Aberdein

WRT lässt die alte Tradition der Privatteams wieder aufleben. Und das erfolgreich. Die Belgier würden aber umso lieber auch gegen Gleichgesinnte fahren.

Vincent Vosse wusste natürlich, dass der Einstieg des Kundenteams WRT kein Zuckerschlecken werden würde. Als Privatteam gegen die etablierten, großen Hersteller – die Mannschaft aus Belgien traute sich was, hatte Lust auf das Abenteuer DTM mit Unterstützung von Audi.

Zwei Audi RS 5 DTM setzt WRT ein, in den Cockpits sitzen die Rookies Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi. Und WRT schlägt sich gut, abgesehen vom Norisring gab es stets Punkte. 41 Zähler sammelte die Mannschaft bereits.

Parallel mussten die Neulinge aber natürlich auch Lehrgeld zahlen, und nicht zu wenig. «Wir lernen nach wie vor und entdecken die DTM noch immer. Wir sollten nicht glauben, dass wir schon am Ziel sind», sagte Vosse.

Trotzdem war es die richtige Entscheidung, in die DTM einzusteigen, sagt der Teamchef: «Ja, ganz sicher. Das Umfeld stimmt. Und die Jungs von Audi haben uns ganz toll geholfen. Wir sind sehr glücklich, ein Teil der DTM zu sein.»

Und das soll auch erstmal so bleiben, verrät Vosse. «Als wir die Vereinbarung getroffen haben, sind wir von mindestens drei Jahren ausgegangen. Wir werden am Jahresende Analysen machen, sehen, wo wir stehen und ob das DTM-Engagement dem Team einen Zusatznutzen bringt. Aber mein Ziel ist ganz klar, dass wir in der DTM weitermachen», sagte Vosse.

Einen Wermutstropfen gab es aber trotzdem: Dass man nicht wirklich auf Augenhöhe kämpfen konnte, sprich: ein zweites Kundenteam wäre schön. Für 2020 würde sich Vosse genau das wünschen. Denn eigentlich war ein von BMW unterstützter Kundenteam-Gegner schon 2019 vorgesehen. So war zumindest die Absprache.

«Das ist das Ziel und das war das Ziel. Es war vereinbart, dass auch von BMW ein Kundenteam kommen würde, doch am Ende kam es nicht. Wenn es in der Saison 2019 etwas Enttäuschendes gab, dann war es das», sagte Vosse.

BMW versicherte zuletzt in Brands Hatch, dass man weiter daran arbeite, zwei Autos für Kundenteams abzustellen.

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt verspricht: «Wir arbeiten daran, sehr intensiv. Wir sind vorbereitet, zwei Autos anzubieten. Ein Privatteam muss aber in der Situation sein, dass es sein Setup mit zwei Fahrern, dem Team und Sponsoren alleine trägt.»

Er weiß: «Viel liegt an einem Fahrer, der ein Sponsorpaket hat. Wir sind in guten und intensiven Gesprächen mit ein paar Teams, die Interesse bekundet haben und daran arbeiten. Ich sehe im Moment gute Chancen, wir pushen es.»


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