Berger verrät: Autos geklaut und Motorräder frisiert
Gerhard Berger
Der Tiroler DTM-Chef Gerhard Berger feierte am Dienstag seinen 60. Geburtstag und ist mit seiner Familie nach Italien gereist. Der Publikumsliebling gibt interessante Einblicke in seine Gefühlswelt.
«Eine Bilanz klingt ja, als würde ich morgen sterben», grinst Berger und fährt fort: «Wenn ich die Zeit nochmals zurückdrehen könnte, dann würde ich mir eigentlich gar nicht die F1-Zeit, sondern meine Jugendzeit wieder zurück wünschen.»
Berger begründet das so: «Es war eigentlich der Höhepunkt. Wir sind damals quasi im wilden Westen aufgewachsen. An jedem zweiten Tag mussten mich meine Eltern entweder bei der Polizei oder aus dem Krankenhaus abholen», erinnert sich der zehnfache GP-Sieger Berger bildhaft. «Wir haben mit Freunden mit 14 Jahren Motorräder frisiert, Autos geklaut und sind dann im Drift unsere ersten Rundenzeiten gefahren.»
Danach ging es weiter: «Ich habe dann meinen Traumberuf Mechaniker erlernt und beim Fenster in die Werkstätten geschaut, wo Rennautos vorbereitet wurden. Mein Vater wollte ja eigentlich, dass ich etwas kaufmännisches erlerne. Dann kam die spannende Zeit, als ich den Sprung in den Alfa Sud-Cup geschafft habe und dort Rennen fahren konnte. Ich war in meiner Jugend auch viel mit den Fernfahrern unserer Firma durch Europa unterwegs.»
Berger hat sich seit einigen Jahren in ein Haus in Söll zurückgezogen. «Viele Leute fragen mich, ob ich jeden Tag den Berg hinauf fahre, wir leben etwas abgeschieden. Ich bin hier aber der glücklichste Mensch und genieße die vier Jahreszeiten. Im Winter schnalle ich mir die Ski an und im Sommer habe ich mir jetzt ein E-Bike zugelegt. Damit kann ich auch größere Berge bezwingen. Ich würde noch mehr machen, wenn ich die Zeit dazu hätte.»