Alex Zanardi: «Möchte mich wieder selbst überraschen»
Alex Zanardi 2018 in Misano
Marco Wittmann ist ein großer Fan von Alex Zanardi. Daraus macht der zweimalige Champion keinen Hehl. Beim Dream Race am kommenden Wochenende in Fuji sind die beiden bei BMW wieder Teamkollegen. Denn Zanardi gehört neben Wittmann und Kamui Kobayashi zum «Dream Team» der Münchner für die erste gemeinsame Veranstaltung von DTM und Super GT.
«Er ist mein Idol. Zu was er in der Lage ist, ist unglaublich und sehr speziell. Dass er jetzt wieder dabei ist, ist großartig. Ich traue ihm viel zu, für mich ist es aber egal, welches Ergebnis er erreichen wird. Ich freue mich, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten», sagte Wittmann.
«Die größte Aufgabe für ihn wird es sein, sich an den neuen Vierzylinder-Turbomotor zu gewöhnen», sagte Wittmann: «Aber er weiß, wie er ein DTM-Auto bewegen muss.» Seit dieser Saison fährt die DTM mit dem 610 PS starken Aggregat, bei seinem ersten Gaststart 2018 in Misano saß Zanardi noch in den DTM-Boliden mit den 500 PS starken V8-Saugern.
Der Start im «Dream Race» wird also Zanardis zweiter Renneinsatz in einem DTM-Auto sein, nach Misano, wo er am Sonntag sensationell den fünften Platz belegte. Wie in Italien verfügt sein BMW M4 DTM über ein Handbremssystem, das ihm ermöglicht, ohne Beinprothesen zu fahren.
Er sorgte in Misano nicht nur wegen des Ergebnisses für Furore, sondern wegen seines Auftritts: Denn all seine Projekte geht Zanardi mit schier grenzenlosem Enthusiasmus an.
Die Tatsache, dass er bei einem schweren Rennunfall 2001 beide Beine verloren hat, ist für den 53-jährigen Italiener kein Hindernis. Im Gegenteil. Seit 2003 betreibt er wieder Motorsport – in BMW Rennwagen, die die Ingenieure speziell für seine Bedürfnisse umbauen.
Mit seiner Lebensfreude und seiner positiven Einstellung ist Alessandro Zanardi für viele Menschen weltweit eine echte Inspiration. Im Paracycling gewann er bislang vier Paralympische Goldmedaillen und zwölf Weltmeistertitel.
«Ich freue mich schon sehr darauf, mit dem BMW M4 DTM bei dieser besonderen Veranstaltung anzutreten. Als Racer möchte ich dort natürlich mehr erreichen als einfach nur dabei zu sein. Ich möchte mein Bestes geben, muss aber gleichzeitig auch realistisch bleiben», sagte der Italiener.
Er fahre nur noch selten Rennen, ganz anders als die anderen Teilnehmer am Dream Race, so Zanardi: «Deshalb kann ich nicht zu viel erwarten. Doch mit dieser Herangehensweise bin ich auch im vergangenen Jahr zu den DTM-Rennen nach Misano gereist – und habe ein großartiges Ergebnis geholt. Ich hoffe also, dass ich mich auch dieses Mal selbst überraschen kann.»