Glock zur Zukunft: Mehr PS, weniger Aero, viel Spaß
Timo Glock
Timo Glock gehört zu den Fahrern, die an das Konzept der DTM immer geglaubt haben. Der BMW-Pilot merkte allerdings auch stets an: Ja, die DTM hat eine Menge Potenzial, doch alles davon ist noch nicht ausgeschöpft.
Das Problem: Die Serie steht wegen der Coronakrise und dem Audi-Ausstieg vor dem Aus. DTM-Chef Gerhard Berger äußerte sich bei den Testfahrten auf dem Nürburgring zur Zukunft, konnte aber im Grunde nur vermelden, dass die Japaner die Serie ebenso wenig retten werden wie eine Schaffenspause.
Für Glock «überwiegen die Zweifel, weil ich weiß, wie schwierig die Situation der Wirtschaft ist. Auch die Hersteller sind in einer schwierigen Situation. Wie will man dann rechtfertigen, nochmal ein neues Projekt zu starten? Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf», sagte er.
Der 38-Jährige macht sich aber Gedanken, wie eine Zukunft aussehen könnte. Seine Idee: Ein Konzept wie bei den V8 Supercars.
«Heißt: Mehr Leistung, da können nochmal 100 PS rein. Dazu sollte man die Autos noch mehr vereinfachen, die ganzen Aeroteile weg. Splitter, Unterboden, was richtig Geld kostet. Das kann man deutlich vereinfachen, und die Autos werden deutlich anspruchsvoller», so Glock.
Aktuell kosten die Class-1-Boliden zwischen zwei und drei Millionen Euro pro Saison.
Der BMW-Pilot weiter: «Wenn man es schaffen würde, die Unterkonstruktion eines Autos als Plattform zu generieren, die überall einsetzbar ist, also gleiches Chassis, die gleiche Achse, gleiche Geometrie, dann müsste man als Hersteller nur noch seine Haube drüber stülpen. Du kannst so einfacheren und kostengünstigeren Motorsport bieten, mit immer noch einer guten Show. Das muss der Weg sein.
Das Problem: «Das ist alles leicht gesagt, dies tatsächlich auf die Beine zu stellen, ist ein rieisger Akt.»
Trotzdem fordert er, dass die Verantwortlichen in der schwierigen Zeit zusammenhalten und zusammenarbeiten sollten: «Die Motorsport-Szene muss lernen, dass wir alles zusammenrücken müssen, anstatt dass jeder für sich kämpft und schaut, wie er aus der Krise kommt. Am Ende können wir nur alle an einem Strang ziehen.»