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Gerhard Berger: «DTM soll eine Profiserie bleiben»

Von Andreas Reiners und Gerhard Kuntschik
Corona-Pandemie und der angekündigte Ausstieg von Audi Ende 2020 – Gerhard Berger hat nicht nur als ITR-Vorsitzender schon lustigere Zeiten erlebt. Die Zukunft der Serie ist weiterhin offen.

Es ist das Thema, das die DTM unweigerlich in den Saisonstart begleitet: Wie geht es mit der Tourenwagenserie weiter? Welche Lösung hat Serienchef Gerhard Berger gefunden, nach dem Ausstieg von Aston Martin und dem für nach der Saison 2020 angekündigten Rückzug von Audi?

Sagen wir es so: Es ist weiterhin kompliziert. Eine Antwort werden wir wohl auch beim Auftakt in Spa nicht bekommen, denn Berger hat im Moment schlicht noch keine.

«Es wird sehr schwierig, aber ich bin zuversichtlich, eine Lösung zu finden. Es geht ja nicht nur um die Plattform Tourenwagensport in Deutschland und darüber hinaus, sondern um die vielen Fans und um Hunderte Arbeitsplätze. Darum muss man kämpfen», sagte Berger vor dem Auftakt in Belgien SPEEDWEEK.com.

Dabei schließt er allerdings eine Serie mit Profis und Amateuren mit verschiedenen Lizenzgraden wie im GT Masters aus. «Die DTM wird eine Meisterschaft für Profis bleiben. Mit welchen Autos, ist noch offen. Wir arbeiten daran», sagte er.

Dem Österreicher läuft die Zeit davon. Denn klar ist schon etwas länger, dass die Optionen übersichtlich geworden sind. Entweder wird die Serie abgewickelt und beerdigt, oder es geht wohl mit GT3-Autos weiter.

Denn Berger bestätigte nochmals, dass aus der Kooperation mit den Japanern aus der Super GT keine Möglichkeiten mehr entstehen. «Da tut sich leider im Moment nichts mehr», sagte er. Da Honda, Nissan und Toyota in Japan mit nahezu identischem Reglement und Autos fahren, wäre das ein möglicher Rettungsanker gewesen.

Somit ist der Fokus erst einmal auf den Start gerichtet, den die DTM unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführt, ausgestattet mit einem strengen Hygiene- und Sicherheitskonzept.

Berger hofft allerdings in absehbarer Zukunft auf die schrittweise Rückkehr der Fans. «Wir beginnen jetzt in Spa und auf dem Lausitzring mit Geisterrennen. Aber ich hoffe, schon ab September wenigstens eine begrenzte Anzahl Fans mit Abstandsregeln auf den Tribünen zu haben», sagte er.

Wen sieht er denn 2020 als Favoriten? Zum einen natürlich seinen Neffen Lucas Auer sowie die weiteren Österreicher Philipp Eng und Ferdinand von Habsburg. «Die haben alle das Potenzial, groß aufzuzeigen. Ich traue ihnen viel zu», so Berger.

Er betont aber auch: «An René Rast im Audi und Marco Wittmann im BMW vorbeizukommen wird für den Rest wohl schwierig. Bei Rast, der ja im August die Doppelbelastung mit sechs Formel-E-Rennen in Berlin hat, weiß man nicht wie sich die auswirkt….»

Berger lacht bei der Nachfrage, wie es sich seiner Meinung nach auswirken wird: «Er darf halt nicht wie in der Formel E fahren, wo früh gebremst und spät beschleunigt wird. In der DTM gewinnt, wer am spätesten bremst und am frühesten am Gas ist….»


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