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BMW-Debakel: Keine Quantensprünge zu erwarten

Von Andreas Reiners
BMW steckt in der Krise

BMW steckt in der Krise

BMW steckt nach dem ersten DTM-Rennwochenende in Spa bereits in der Krise. Und hat nach dem Debakel gegen Audi nur wenig Zeit, um bis zum nächsten Event auf dem Lausitzring (14. bis 16. August) die Wende zu schaffen.

Generell bietet eine Saison, die mit nur 100 Tagen die kürzeste in der DTM-Geschichte ist, nur sehr wenige Möglichkeiten, Probleme lange zu analysieren und auszusortieren.

«Die Saison ist sehr kompakt und kurz, da darf man keine Quantensprünge erwarten», sagte Sat.1-Experte Timo Scheider im ran-racing-Podcast.

Der zweimalige Meister nimmt nach zwei Audi-Fünffachsiegen und einem BMW-Desaster kein Blatt vor den Mund. «Das ist eine echte BMW-Klatsche, die haben jetzt Kopfschmerzen», so Scheider. Das Alarmierende war vor allem die Ratlosigkeit innerhalb des BMW-Lagers.

Marco Wittmann sprach zum Beispiel angesichts des Rückstands von bis zu einer Sekunde von einer «anderen Welt. Das ist für uns schwer zu verstehen, warum der Abstand so groß war. Wir haben zwei Wochen Zeit, um zu verstehen, was in Spa passiert ist. Wir hoffen, dass wir einen Grund finden und am Lausitzring wieder zurück sind.»

Philipp Eng verstand die Welt ebenfalls nicht mehr. Am Samstag nach Platz sechs war er optimistisch, sprach davon, dass sich das Blatt in der DTM schnell wenden könne und wollte auch noch nicht von einem Trend reden.

Am Sonntag war er nach Platz elf ratlos. «Ich kann das nicht erklären, ich weiß es nicht. Das Auto hat sich im Qualifying sehr gut angefühlt, ich konnte fast alles herausholen. Ich war sehr optimistisch, und wir haben auch nur zwei kleine Änderungen am Setup vorgenommen», sagte Eng.

Doch der Sonntag verlief komplett anders. «Mein Rennen hätte nicht unterschiedlicher sein können. Es war das komplette Gegenteil: Ich hatte die Pace nicht und ich konnte auch meine Reifen nicht managen. Dabei habe ich alles probiert. Wir verstehen nicht, was da passiert. Wir müssen es intensiv untersuchen, denn im Moment habe ich keine Ahnung.»

Doch was passiert jetzt, welche Möglichkeiten gibt es? Scheider verrät, was jetzt in München zwischen Spa und dem Lausitzring passieren wird. «Die schauen sich an: Was war das schnellste Auto von uns auf eine Runde? Und was war das schnellste Auto über die Distanz? Dann schauen sie sich an, welches Setup die beiden Autos hatten und daraus werden die Sahnestücke zusammengetragen», so Scheider.

Aber: «Sie werden kein neues Auto bauen können. Sie können nur die Nuancen zusammentragen und Dinge finden, die das Auto schneller machen.»

Die Krux: Der BMW ist ein Reifenfresser. «Heißt: Sie müssten beim Setup so sensibel rangehen, dass das Auto die Performance dann aber nicht mehr bringen kann. Wenn sie das Auto schnell machen, gehen die Reifen nach zehn Runden ein. Die sind in der Zwickmühle und müssten eigentlich einen Mittelweg finden. Doch das ist keine einfache Aufgabe.»


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