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Reuter attackiert Berger: Er spaltet und polarisiert

Von Andreas Reiners
Manuel Reuter

Manuel Reuter

Im Streit zwischen dem ADAC und der ITR meldet sich Manuel Reuter zu Wort. Er kritisiert DTM-Chef Gerhard Berger harsch und ruft zu einer Zusammenarbeit auf.

Der Zoff zwischen dem ADAC und der ITR zieht weiter seine Kreise. DTM-Chef Gerhard Berger hatte das ADAC GT Masters bekanntlich als Hobby-Rennmeisterschaft», später auch als «Amateur-Meisterschaft» bezeichnet. Beruhigt haben sich die Gemüter in dem Streit noch lange nicht.

«Ich bin sehr unglücklich über die Aussagen von Gerhard, weil er seine Stellung nutzt, um alle, die beim GT Masters arbeiten, in die Hobby- und Amateurecke zu stellen. Er sagt, den wahren Profisport gebe es nur in der DTM – so etwas kann ich überhaupt nicht nachvollziehen», sagte Manuel Reuter, Sportlicher Leiter des GT-Masters-Meisterteams Rutronik Racing, der Stuttgarter Zeitung.

Berger hatte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com am Nürburgring emotional reagiert, als das Thema ADAC aufkam. Besonders über die Aussage von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk, eine GT3-DTM schade dem deutschen Motorsport, regte sich Berger immer noch auf.

«Aus meiner Sicht kann es nicht sein, dass man als ADAC über die Sporthoheit DMSB versucht, den deutschen Motorsport oder einen Markt für sich abzustecken, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Es herrscht immer noch ein Wettbewerb. Dem sollten wir uns alle stellen», sagte Berger. Der Österreicher hatte verbal noch ein wenig mehr ausgeholt, wollte seine Aussagen aber dann doch nicht mehr lesen. Das Thema bleibt also emotional.

Auch auf der anderen Seite.

«Im GT Masters sind über 30 Fahrer am Start, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele davon haben sogar Werksverträge. Das ist also die doppelte Anzahl von dem, was sich da gerade in der DTM tut», sagte Reuter, der Berger hart attackierte: «Gerhard Berger ist gerade dabei, das Thema zu spalten, er polarisiert und verbreitet Dinge in der Öffentlichkeit, die nicht der Wahrheit entsprechen. Damit habe ich ein großes Problem.»

Reuter hält es wie BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, der Kooperation statt Konfrontation empfahl. «Man sollte versuchen, dass man zusammen etwas Starkes auf die Beine stellt, denn die Zeiten werden wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr nicht einfacher, um die Budgets zu stemmen», so Reuter. «Wenn man eine starke Bühne hätte, würden Fahrer, Fans, ja einfach alle profitieren. Aber wenn wir den Kuchen GT-Sport auf zwei Serien aufteilen, weiß ich nicht, wie da die Budgets zu finden sind – einmal abgesehen von der Aufteilung durch das Fernsehen und die Berichterstattung.»

Berger sieht den Wettbewerb zwischen den beiden Serien übrigens als «gar nicht als so gravierend» an. «Vielleicht fährt das eine oder andere Team lieber in der DTM. Dann tut es möglicherweise hier oder da finanziell ein bisschen weh, aber das ist für keine Seite vernichtend. Aus meiner Sicht ist die ganze Diskussion künstlich und von wirtschaftlichen Interessen getrieben. Den Zuschauer interessiert sowieso nur die sportliche Komponente. Und am Ende des Tages entscheidet der Fan.»


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