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BMW zwischen M6 und M4 GT3: «Alte Badewanne»

Von Andreas Reiners
Der siegreiche BMW M6 GT3 beim 24-Stunden-Rennen

Der siegreiche BMW M6 GT3 beim 24-Stunden-Rennen

BMW verspricht sich durch die DTM-Plattform auf GT3-Basis einen besseren Absatz des neuen BMW M4 GT3. Vorerst kommt aber wohl noch die «alte Badewanne» zum Einsatz.

Am Ende geht es im Motorsport natürlich auch um den Verkauf von Autos. Je näher die Rennboliden an der Straßenversion sind, desto besser. Denn je mehr der Kunde sich mit dem Renner identifizieren kann, desto besser. Und logisch: Je erfolgreicher das Rennauto, desto attraktiver.

Die DTM wird in Zukunft auf ein GT3-Reglement setzen und damit auf Sportwagen, womit sie weggeht von den Class-1-Prototypen, die mit der Straße nichts mehr gemein hatten. Die Basis für ein GT3-Auto bildet das Serienfahrzeug. «Autos, die man erkennt, sind für den Verkauf interessanter als ein futuristisches Auto, das keiner mehr erkennt», sagt der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider.

Natürlich geht es auch um den Verkauf der Rennautos selbst, nämlich an Kundenteams, die die Boliden für den Einsatz auf der Strecke benötigen. BMW ist dahingehend ein wenig in der Bredouille, denn aktuell haben die Münchner den BMW M6 GT3, der allerdings ein Auslaufmodell ist. Und nicht so wirklich ein Bestseller war.

«Der M6 war recht erfolgreich, aber ich hätte mir bei den Verkäufen mehr Breite und mehr Teams gewünscht», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, der sich dies vom neuen Boliden wünscht, dem M4 GT3.

Doch BMW hat das «Problem», dass das neue Auto erst noch im Anflug ist. Im September 2021 soll der M4 GT3 homologiert werden, «und wir hoffen, dass wir das Auto an noch mehr Teams verkaufen können. Deshalb geben wir den Teams die technische und jegliche andere Unterstützung, die sie brauchen. Mehr Plattformen sind dafür eine gute Sache», so Marquardt, der einen früheren Einsatz aber nicht ausschloss.

«Wir wollen keinen Druck in die Homologation bringen, aber wenn man das Auto in einem Vor-Homologations-Zustand außerhalb der Konkurrenz im Wettbewerb zeigen kann, werden wir uns das anschauen», so Marquardt. Trotzdem dürfte das Auto erst 2022 wirklich bereit für die DTM sein.

So lange können die Kundenteams mit dem M6 GT3 antreten.

Was nicht immer ein Vergnügen ist, wie Scheider zu berichten weiß. Denn klar: Der M6 GT3 trumpfte zuletzt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring groß auf, ROWE gewann den Klassiker mit dem M6, den Schnitzer und nochmal ROWE zudem auf Platz drei und vier platzierten.

Eine Momentaufnahme. «Das ist eine alte Badewanne. Dieses Auto hat auf der Nordschleife schon immer sensationell funktioniert. Ich bin noch kein GT-Auto auf der Nordschleife gefahren, das so schön zu fahren war wie der M6», sagte Scheider im ran-Motorsport-Podcast.

Er ist ihn aber auch auf anderen Rennstrecken gefahren.

«Und da willst du die Badewanne lieber nicht haben», so Scheider: «Ein Reifenverschleiß at its Best, das Ding geht überhaupt nicht um die Ecke, nach zwei, drei, Runden fehlt die Traktion. Das ist eben ein altes Auto. Alles, was mittelschnell und schnell ist, da funktioniert er ganz gut, aber ansonsten wird es schwierig, wenn du performen willst.»


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