DTM Hockenheim: Rast und Müller schenken sich nichts
Nico Müller
Das Finale furioso in Hockenheim rückt näher. Und es es dürfte wie erwartet eine enge Kiste werden. Denn die beiden Titelkandidaten haben sich bereits im freien Training bereits wenig bis gar nichts geschenkt.
Nachdem Meister Rene Rast als Zweiter in der ersten Session 0,209 Sekunden vor Müller lag, der Sechster wurde, holte der Schweizer im zweiten Training die Bestzeit. Dabei ließ er das Rosberg-Duo um Jamie Green und Rast hinter sich. Der Vorsprung auf Rast: 0,096 Sekunden.
Bis ins letzte Rennen
«Der Titelkampf mit Müller und Rast geht wirklich zur Sache. Mich würde es wundern, wenn wir vor dem Sonntag wissen würden, wer Meister ist», sagte DTM-Chef Gerhard Berger. «Es geht wohl bis ins letzte Rennen und das macht die DTM aus, dass man bis zum Schluss nicht weiß, wer den Titel holt.»
Rast geht mit einem Vorsprung von 19 Punkten auf Müller in die letzten beiden Rennen. Der dritte Titelkandidat Robin Frijns hat bereits 41 Zähler Rückstand. Und der Niederländer kommt nicht in Fahrt. Im ersten Training hatte er Probleme mit seinem Audi und mehr als 1,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Im zweiten Training lief es nur unwesentlich besser, er landete mit 0,796 Sekunden Rückstand auf Platz acht.
Neben dem Spitzentrio lagen die BMW-Piloten Timo Glock, Sheldon van der Linde, Marco Wittmann sowie Audi-Kollege Mike Rockenfeller vor Frijns. Keine Frage: Rast und Müller hinterlassen einen guten und aufgeräumten Eindruck.
Man muss dazu wissen: Die Fahrer nutzen die Trainingssessions zur Vorbereitung auf Qualifying und Rennen. Bedeutet: In der Anfangsphase geht es in der Regel um schnelle Qualifying-Runden, ehe es anschließend an die Renn-Simulationen geht. Die Zeiten sind demnach ein wenig mit Vorsicht zu genießen, ein Titel-Showdown auf Augenhöhe ist aber genau das, worauf sich die Fans freuen.
Details zur neuen DTM 2021
Vor dem Training hatten Berger und Partner die Zukunft der DTM vorgestellt. Dabei ging es um Details zum Reglement, den neuen Kalender und zum Rahmenprogramm.
«Der Motorsport und die Mobilitätsbranche befinden sich im Wandel. Daher vollziehen wir jetzt eine progressive Diversifizierung unseres Serienangebotes für eine bewusste Zukunft, die höchste Ansprüche und innovative Trends verbindet. Die DNA der legendären DTM mit faszinierendem Rad-an-Rad-Motorsport werden wir weiterhin erhalten», sagte Berger.
Er kündigte an: «Traditioneller Motorsport für Jung und Alt bleibt fester Bestandteil der DTM-Plattform, von der DTM Trophy über Classic-Rennen bis hin zu DTM Esports. Als eigenständige Rennserie soll möglichst bald die innovative und vollelektrische DTM Electric hinzukommen. Insgesamt ist es ein starkes Paket mit fünf hochkarätigen Elementen, mit denen wir die DTM-Plattform in eine facettenreiche Zukunft führen werden.»
So geht es weiter
Am Samstag könnte bereits die Entscheidung fallen. Rast wird Samstag Meister, wenn er im Qualifying vor Müller landet, er das Rennen gewinnt und Müller nicht Zweiter wird.
Oder: Rast holt in Qualifying und Rennen zehn Punkte mehr als Müller und Frijns kommt in Qualifying und Rennen auf weniger als 23 Punkte.
Das Qualifying startet um 10.30 Uhr. Die Übertragung des Rennens in SAT.1 und auf ran.de startet um 13 Uhr, der Lauf selbst um 13.30 Uhr.