Lawson-Pole und Ärger um «lächerliche» Track Limits
Liam Lawson
Ausrufezeichen im Titelkampf! Liam Lawson hat sich die Pole Position zum elften Saisonrennen der DTM in Assen gesichert. Der Neuseeländer hatte zuletzt beide Rennen in Spielberg gewonnen und legte mit Startplatz eins nun eindrucksvoll nach.
Damit verkürzte der AF-Corse-Pilot zugleich auch den Rückstand, denn für seine zweite Pole der Saison bekommt er drei Punkte, durch die der Gesamtzweite nun 138 Zähler auf dem Konto hat.
Spitzenreiter wird nur Fünfter
In Führung liegt Kelvin van der Linde (Abt-Audi) mit 147 Punkten, er wurde im Qualifying nur Fünfter. Dafür holten auch die anderen Titelkandidaten auf: Marco Wittmann wurde im Walkenhorst-BMW Zweiter, er hat jetzt als Vierter 123 Punkte. Auf den dritten Platz raste Maximilian Götz (HRT), er steht als Gesamtdritter jetzt bei 132 Zählern.
«Die zweite Startreihe ist schon gut. Ich muss wieder Druck nach vorne machen, ich jage die anderen vor mir her. Der dritte Platz ist das, was wir uns erwartet haben», sagte Götz. «Es war nicht mehr drin, das war das Maximum. Deswegen sind wir zufrieden mit Platz zwei», sagte Wittmann.
Für Rote Flaggen und damit eine Unterbrechung sorgte Rosberg-Pilot Dev Gore, der rund sechs Minuten vor dem Ende abflog und hart in die Streckenbegrenzung einschlug. Er blieb bei dem Crash unverletzt. Die anderen Fahrer konnten mit einer Restzeit von 5:50 Minuten noch einmal auf die Strecke,
Ärger gab es in der Schlussphase des Qualifyings zudem zwischen van der Linde und Philip Ellis, die auf ihrer Aufwärmrunde einen Kontakt hatten. Bitter: Van der Linde hatte dadurch einen Reifenschaden, musste noch einmal in die Box und hatte nur noch eine schnelle Runde, die er zur Zeitenverbesserung aber nicht mehr nutzen konnte.
«Das war ein schwieriges Qualifying, ich habe mehr erwartet. Ich werde im Rennen versuchen, mich nach vorne zu kämpfen. Ich weiß, dass das Team in Sachen Strategie top aufgestellt sein wird», sagte van der Linde.
Track Limits ein großes Thema
Ein Thema waren weiterhin die Track Limits. 287 Vergehen waren es in den beiden Trainings am Freitag, im Qualifying waren es 36. Die Konsequenz: Im Qualifying wurde die jeweilige Rundenzeit gestrichen, wodurch das Klassement im Nachgang noch durcheinandergewirbelt wurde. Im Rennen können sich die Fahrer fünf Vergehen erlauben, ehe es beim sechsten Mal eine Fünf-Sekunden-Strafe gibt.
Einen Hals hatte zum Beispiel Nico Müller. Er wurde zunächst als Neunter gewertet, rückte dann aber noch auf Rang sechs vor. «Es ist so ein Chaos hier mit den Track Limits», sagte Müller: «Das ist lächerlich. Wir sind auf einem Niveau unterwegs in der DTM, wo so etwas nicht das Qualifying oder das Rennen entscheiden sollte. Es gibt viele Stellen hier, wo du sowieso nichts gewinnst, wenn du ein bisschen rausfährst. Und wenn dir dann auch noch die Rundenzeit gestrichen wird, bringt das nur noch mehr Verwirrung rein. Da haben wir Verbesserungspotenzial», so Müller.
Er schlug vor, dass sich die Verantwortlichen mit mehreren Fahrern zusammensetzen und durchgehen sollen, welche Kurven tatsächlich kritisch sind für die Rundenzeit. «Und da sollte man dann die richtigen Entscheidungen treffen, wenn sich einer einen Vorteil verschafft», so Müller.