Vier Marken um DTM-Titel: Welches Auto ist das beste?
Liam Lawson
Liam Lawson führt vor den letzten vier Rennen in Hockenheim und am Norisring die Gesamtwertung mit 175 Punkten an. Marco Wittmann liegt zehn Zähler dahinter, in Lauerstellung befinden sich Kelvin van der Linde (160) und Maximilian Götz (155). Die vier Titelkandidaten sitzen in vier verschiedenen Autos - welcher Bolide ist für den Showdown grundsätzlich der beste?
Viele Konkurrenten halten den Ferrari für das vielseitigste Auto. «In den schnellen und mittleren Kurven ist der Ferrari ziemlich ausbalanciert. Wir haben aber Probleme in den langsamen Kurven, das könnte ein Problem werden. In Hockenheim sollte es, auch mit den BoP-Änderungen, härter für uns werden», sagte Lawson.
Wittmann wiederum weiß, dass die «Badewanne» M6 GT3 ein spezielles Auto ist. «Unsere Schwäche sind die Haarnadelkurven und enge Kurven, das gilt sowohl für Hockenheim als auch für den Norisring», sagte der Fürther.
Der BMW sei aber ziemlich stark auf den Geraden, so Wittmann, «da haben wir einen Vorteil. In den Hairpin-Kurven und auch in den Bremsphasen liegen aber die größten Unterschiede zu unseren Konkurrenten. Das macht es hier und da deshalb knifflig, aber wir werden versuchen, das so gut wie möglich zu kompensieren. Wir sind alle eng zusammen. Wenn du jetzt in einem Rennen ausfällst, bedeutet das Game over.»
Abt-Pilot Kelvin van der Linde hatte zuletzt mit dem Audi R8 LMS in Spielberg und Assen einige Probleme, musste Schadensbegrenzung betreiben. «Hockenheim passt eigentlich für alle Autos ganz gut, hier werden alle eng zusammen sein. Ich erwarte deshalb ein hartes und enges Wochenende. Für den Audi sollte auch der Norisring okay sein, was das Bremsen angeht, und wir haben eine gute Traktion.»
Das Problem bleiben die Boxenstopps, bei denen Ferrari und Mercedes bekanntlich Vorteile haben. Die ITR hatte sich dazu entschieden, trotz der Intervention von Audi und BMW bis zum Saisonende an den Abläufen nichts mehr zu ändern. «Uns fehlt immer noch etwas Performance in der Boxengasse, deshalb müssen wir in den Rennen immer viel riskieren, um dieses Defizit zu auszugleichen», betonte van der Linde.
«Der Mercedes war über die gesamte Saison hinweg sehr konkurrenzfähig und konstant. Wir sind nirgendwo geflogen, wir waren in den Qualifyings und Rennen aber immer schnell», sagte Maximilian Götz (HRT): «Allerdings hatten es andere Marken in den Qualifyings etwas leichter. Von den Titelkandidaten habe ich da die wenigsten Punkte erzielt. Wir pushen für bessere Ergebnisse in den Qualis, denn das ist die Basis für jedes Rennen. Es geht um die Startposition.»
Der Norisring sei für alle Marken neu, so Götz, deshalb sei das Finale nicht vorhersehbar. «Aber Audi und Ferrari sollten dort stark sein.»