DTM 2022: Sheldon van der Linde neuer Champion
Sheldon van der Linde
Sheldon van der Linde schrie seine komplette Freude laut heraus, der Jubel kannte schon im Auto keine Grenzen. Über Funk war deutlich zu hören, wie der ganze Druck abfiel, die Nervosität verschwand, die Sorgen, ob es reicht zum ersten Titelgewinn in der DTM. Um 14:30 war klar: Es reicht - van der Linde ist Champion 2022.
Van der Linde war so fertig mit der Welt, er musste sich bei seinem Team erst einmal vergewissern, ob es tatsächlich gereicht hat für ihn. Gleichzeitig setzte sich sein Bruder Kelvin mit seinem Audi neben ihn, beide jubelten zusammen über den DTM-Titel.
Sheldon van der Linde machte zugleich das Double für Schubert Motorsport perfekt, der Rennstall hatte sich am Samstag bereits den Teamtitel gesichert.
Auer nur Vize
Dem 23-Jährigen reichte im letzten Rennen des Jahres in Hockenheim ein dritter Platz, um sich mit 164 Punkten die Trophäe zu sichern. Vize ist Lucas Auer (Winward-Mercedes), der vor dem Rennen zwei Punkte Rückstand hatte, nach einem verpatzten Qualifying aber nur Siebter wurde. Er war letztendlich chancenlos, hat unter dem Strich 153 Zähler.
Gesamtdritter: Abt-Pilot René Rast, dem Rang zwei hinter Rennsieger Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) zum Abschluss nicht reichte, um doch noch das Wunder zu schaffen. Er beendet die Saison mit 149 Punkten.
Nur zwölf Autos im Ziel
Kurios: Ganze zwölf Autos schafften es am Sonntagnachmittag auf dem Hockenheimring ins Ziel. Nach dem Massencrash vom Samstag waren sieben Boliden zu beschädigt und konnten nicht eingesetzt werden. Felipe Fraga verunfallte am Sonntagmorgen dann noch im Qualifying, sieben weitere Piloten schieden im Rennen aus – macht unter dem Strich 15 Ausfälle!
Die Ausgangspositionen: Rast stand auf der Pole, van der Linde auf Startplatz fünf, Auer auf elf. Rast verlor die Spitzenposition beim Start an Wittmann, van der Linde verbesserte sich auf Platz vier, Auer auf sieben. Nach zehn Minuten kamen van der Linde und Auer schon in die Box zum Pflicht-Reifenwechsel.
Beide Teams behielten die Nerven, doch van der Linde war «on Fire», er zog Auer anschließend unwiderstehlich davon. Der Titelkampf war danach im Grunde entschieden. Van der Linde gab sich keine Blöße, schaffte es sogar noch auf das Podium.