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Haste Muffe: Ein prickelnder Journalisten-Wettbewerb

Kolumne von Uwe Mahla
Schnitzer-Chefmechaniker Franz Klinger macht den 320er-Flachmann fit für die Taxifahrt

Schnitzer-Chefmechaniker Franz Klinger macht den 320er-Flachmann fit für die Taxifahrt

Eine meiner Lieblingsdisziplinen als Rennreporter waren die Mitfahrgeschichten. Ab und zu erhielt man die Gelegenheit, für ein paar Runden mit den Helden des Volants in ihren hochkarätigen Dienstwagen mitzufahren.

Bob Wollek chauffierte mich im Porsche 935 volles Rohr auf dem Salzburgring – und da geht's schon ziemlich flott dahin, unangeschnallt, ohne Sitz und eingespreizt in den Streben des Überrollkäfigs.

Mit Rauno Aaltonen habe ich den Drift in der kenianischen Wüste und auf verträumten Eisseen genossen und währenddessen seine einprägsamen Worte zur Fahrdynamik. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir auch einige Powerslide-Abenteuer. 

Manfred Winkelhock führte mir im September 1979 in Zolder seinen  neuen Gruppe 5-Schnitzer BMW 320 vor. Er wärmte sich allein ein paar Runden auf. Dann wurde ich zwischen den Streben des Überrollkäfigs festgezurrt – und schon ging's dahin.

Und Manfred war, wie wir alle wissen, kein Kind von Traurigkeit. Er schaute rüber und schrie: «Haste Muffe?» Mutig verneinte ich.

Manfred gaste an. Ich spreizte mich mit Armen und Beinen nach allen Richtungen ein. Wir flogen an Start und Ziel vorbei, pfeilten durch die Links und dann rechts und noch mal rechts am Kanal entlang.

Manfred ließ sich weit heraustragen und kriegte die Kurve gerade so, dass er mit den linken Rädern in den Dreck radiert – begleitet vom infernalischen Prasseln der Steine. «Sorry», schreit der Pilot, «mit deinem Gewicht geht's hier doch nicht ganz so schnell.» Damals wog ich schlanke 72 kg.

Renault hatte eingeladen, den großen Le Mans-Erfolg 1978 noch einmal in Erinnerung zu rufen. Wir Journalisten durften mit dem siegreichen Sportwagen A 443 mitfahren. Jabouille, Depailler, Jaussaud und Pironi fuhren «Taxi».

Und plötzlich kam einer von uns Reportern auf die Idee, mitzustoppen. Die Piloten wurden jeweils mit den Zeiten des anderen konfrontiert und fühlten sich in der Folge animiert, noch die eine oder andere Schippe nachzulegen. Man will sich ja schließlich nicht lumpen lassen. Die Zeiten wurden immer besser – und wir Reporter hatten wirklich einen kurzweiligen Vormittag in Le Castellet.

Harald Ertl hatte in seiner unnachahmlichen Art, Publicity für sich und seine Sponsoren zu produzieren, im Herbst 1978 nach Hockenheim gebeten, um ein paar Journalisten in seinem Meisterschafts-BMW 320 turbo um den kleinen Kurs zu chauffieren.

Ich hielt die flotten Runden damals mit diesen Worten fest: «Heiß wurde den Schreibern allemal, denn Harald knallte mit Doppelbesatzung nur ganze zwei Sekunden langsamer um den kleinen Hockenheimring, als er es alleine zu tun pflegt. Interessant dabei die Erschließung einer neuen Dimension automobilistischer Fortbewegung und dass einen trotz des Renntempos kein ernsthaftes Angstgefühl in dem Wagen überkam.»


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