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Timo Glock: Zwei, drei Rennen Eingewöhnungszeit

Von Andreas Reiners
Von der F1 in die DTM: Deutliche Umstellung für Timo Glock

Von der F1 in die DTM: Deutliche Umstellung für Timo Glock

Die Umstellung von der Formel 1 in die DTM wird bei Timo Glock noch ein wenig dauern. «Zwei, drei Rennen werde er brauchen», sagt der BMW-Pilot.

Ehemalige Formel-1-Fahrer in der DTM sind schon immer eine Geschichte für sich gewesen. In diesem Jahr ist es Timo Glock, der einen Formel-1-Renner mit einem DTM-Boliden tauscht. Dass dies nicht ganz freiwillig geschah, ist der eine Unterschied zu seinen Vorgängern. Dass sich Glock mit 31 Jahren noch nicht im fortgeschrittenen Rentenalter befindet, der andere. «Timo ist der erste Formel-1-Fahrer, der noch in „jungen Jahren“ zu uns kommt. Der noch wirklich voller Elan ist, der noch richtig Blut lecken wird in der DTM  und wirklich versuchen wird, das  Maximum herauszuholen», sagte sein Teamkollege Martin Tomczyk.

Auch sein neuer Arbeitgeber BMW ist davon überzeugt, dass sich Glock schnell einleben wird. «Timo wird sich rasch an die DTM gewöhnen und den Fans viel Freude bereiten. Im Verlauf seiner Karriere hat er mehr als einmal bewiesen, wie wertvoll er mit seinem fahrerischen Können und seiner offenen Art für jedes Team ist», sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt und nimmt den Druck von seinem prominenten Neuzugang. «Wir geben Timo keine Zielvorgaben.» Dabei ist das Ziel von BMW klar: Im Idealfall den Dreifach-Triumph aus dem vergangenen Jahr wiederholen. Dessen ist sich auch Glock selbst bewusst. «Der Druck liegt auf allen von uns, das nochmal zu wiederholen. Ob wir das schaffen, werden wir mal schauen. Die Voraussetzungen sind sehr, sehr gut», sagte Glock.

Ein Dach über dem Kopf

Auch bei Glock selbst? Nachdem sich sein früheres Formel-1-Team Marussia die Dienste des Odenwälders aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten konnte, heuerte Glock etwas überraschend umgehend in der DTM an. Und kann sich nun auf zahlreiche Unterschiede zur Formel 1 freuen. Der markanteste? «Ein Dach über dem Kopf », sagte Glock und ergänzte: «Wahrscheinlich kommt irgendwann die Hitze ins Spiel, die kenne ich ja so auch nicht.»

Scheibenwischer an seinem Rennwagen kannte er vorher auch nicht («Als ich das erste Mal im Auto saß fragte ich mich, was dieser Scheibenwischer da in der Mitte macht, der stört doch»), und auch die Sitzposition ist natürlich eine andere. An die dadurch entstehende andere Sichtweise auf die Strecke hat er sich allerdings schnell gewöhnt. Das Rennwochenende ist kürzer als in der Formel 1, und auch die Zusammenarbeit mit seinen Teammitgliedern muss sich erst noch einspielen.

Kleinigkeiten verglichen mit dem, was sich am meisten für Glock ändern wird: Das Auto. Zwei Testfahrten hat Glock bereits absolviert, zwei offizielle Testreihen in Barcelona Ende März und Hockenheim Mitte April folgen noch. Der 31-Jährige gibt sich allerdings mehr Zeit, die Umstellung zu vollziehen. «Ich glaube schon, dass es zwei bis drei Rennen in Anspruch nehmen wird, bis ich alles verstehe», sagte Glock. Bereits nach den ersten Testfahrten habe er bereits festgestellt, dass es eine Herausforderung sei, das Auto schnell zu fahren.

Aggressiv-defensive Fahrweise

Audi-Pilot Timo Scheider erklärt im SPEEDWEEK.de-Interview den Unterschied zwischen den beiden Boliden. «Wir haben das doppelte Gewicht und fast die halbe Leistung. Was einfach auffällig ist: Die Formel-1-Fahrer bremsen oftmals sehr spät und aggressiv und dann geht die Agilität des Autos meistens verloren», sagte Scheider. Man brauche einen aggressiv-defensiven Fahrstil, erklärte er. «Man kann mit dem Auto nicht so aggressiv umgehen wie mit dem Formel-1-Auto. Spät auf der Bremse und irgendwie rumbiegen und wieder früh ans Gas gehen: Das geht mit dem Formel-1-Auto.» Zahlreiche andere Piloten bestätigen das. Man muss schlicht sanfter mit dem Auto umgehen und präziser fahren. Fehler würden sofort bestraft und sich noch deutlicher auswirken, schließlich liegen die einzelnen Autos in der DTM schon aufgrund der zahlreichen Gleichteile eng beisammen.

Dass es die Umstellung in sich hat, bewiesen bereits Glocks Vorgänger David Coulthard oder Ralf Schumacher, die damit mehr schlecht als recht klar kamen. «Ich habe da aber auch kein Rezept für und wahrscheinlich werden wir es auch gar nicht finden», sagte Scheider und ergänzte: «Vielleicht belehrt uns der Timo jetzt eines Besseren und sagt uns warum es dann doch geht.»

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