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Audi: Noch läuft in der DTM nicht alles rund

Von Andreas Reiners
Audi

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Trotz des ersten Saisonsiegs gibt es bei Audi noch ungenutztes Potenzial. In Brands Hatch waren vor allem Scheider, Mortara und Green die Pechvögel.

Dieter Gass hatte natürlich gut lachen. Schließlich hatte Mike Rockenfeller dem DTM-Projektleiter von Audi in Brands Hatch den ersten Saisonsieg in der DTM beschert. Mit einer ebenso souveränen wie beeindruckenden Fahrt von der Pole Position weg. Dass die aufgrund der Strafe gegen BMW-Pilot Martin Tomczyk ein kleines Geschenk war, interessierte bei Audi im Nachhinein natürlich niemanden mehr. Dass trotz Rockenfellers Triumphfahrt noch nicht alles rund lief, dagegen schon. «Bei Rocky ist alles perfekt gelaufen, bei den anderen Autos müssen wir uns teilweise noch verbessern», so Gass.

Stichwort Pole: Die hatte man zum Auftakt in Hockenheim auch schon inne. Timo Scheider scheiterte schließlich an einer falschen Taktik. Und Scheider war auch in Brands Hatch der große Pechvogel. Der Audi des 34-Jährigen verlor bei seinem zweiten Boxenstopp eine Radmutter – am Ende war es Rang neun statt ein durchaus möglicher Podiumsplatz.

Lichtblick bei Ekström

Lichtblick war Mattias Ekström, der nach einem schlechten Qualifying mit seiner Strategie auf den siebten Platz fuhr. Mehr Punkte gab es für Audi aber nicht, wobei mehr Zähler durchaus drin gewesen wären.  So schied Edoardo Mortara auf Punktekurs liegend erneut wegen eines technischen Defekts aus, Miguel Molina ging als Elfter ebenso leer aus wie Neuzugang Jamie Green. Seine sechstbeste Zeit im ersten Quali-Abschnitt war nicht gewertet worden, weil er um einen Wimpernschlag zu spät über die Start-und Ziellinie gefahren war. Der Brite nutzte das Rennen dann vorwiegend zu Trainingszwecken und wurde 15. Auch Filipe Albuquerque (17.) und Adrien Tambay (18.) waren nicht konkurrenzfähig.

Keine Frage, dass Audi durch die Detailarbeit im Winter gegenüber der Konkurrenz ein Stück aufgeholt hat. Was fehlt, ist die Konstanz in den eigenen Reihen. Oder anders gesagt: Bei einigen läuft es nach Plan, bei den anderen ist hingegen noch reichlich Luft nach oben. Bislang bewiesen nur der in der Fahrerwertung führende Rockenfeller (in Hockenheim 8.) und Scheider (6.) in den ersten beiden Rennen, dass sie ganz vorne mitfahren können. 13 Fahrer haben bereits Punkte geholt, darunter fünf BMW, fünf Mercedes, aber nur die drei Audi, die auch in Brands Hatch in die Punkte fuhren.

Audi ist in der Herstellerwertung zwar wie im Vorjahr Dritter (45), aber auf Tuchfühlung zum Zweiten Mercedes (56). Da will man bei Audi aber gar nicht hin. «Mit der zweiten Kraft wollen wir uns nicht zufrieden geben, sondern wir wollen mit BMW auf Augenhöhe kämpfen», sagte Gass. «Ich hoffe, dass wir das jetzt weiterführen können.»

Ungeschlagen in Spielberg

Jetzt also Spielberg. Ein Ort, an den Audi besonders gute Erinnerungen hat. 2011 siegte Martin Tomczyk auf dem Weg zum Titelgewinn und im Vorjahr gewann Edoardo Mortara sein erstes DTM-Rennen überhaupt. «Das Anforderungsprofil in Österreich ist allerdings ein komplett anderes als zuletzt in England: Brands Hatch ist eine Abtriebs-Strecke, in Spielberg ist aerodynamische Effizienz gefragt. Ich bin guter Dinge, dass wir wieder wettbewerbsfähig sein werden», so Gass.

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