Spielberg in BMW-Hand: Spengler, Wittmann, Glock
Bruno Spengler: Sieg in Spielberg
Der DTM-Champion ist zurück: Titelverteidiger Bruno Spengler ist beim dritten Saisonlauf in Spielberg von der Pole Position souverän zu seinem ersten Saisonsieg gefahren. Der Kanadier hatte nach 47 Runden 1,5 Sekunden Vorsprung auf seinen Markenkollegen Marco Wittmann. Den dreifachen BMW-Triumph perfekt machte schließlich Neuling Timo Glock. Spengler übernahm mit 53 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung.
«Natürlich mein Auto war das ganze Wochenende über sensationell, Mein Team war mega, meine Ingenieure haben unglaublich gute Arbeit geleistet, Das war ein Erfolg für BMW und auch für mich, ein Sieg - das hatte nicht besser laufen können!», so Spengler nach seinem Erfolg.
Einen Husarenritt lieferte Glock ab: Die erste Fahrt des ehemaligen Formel-1-Fahrers in die Punkte war gleich eine auf das Podium, und das von Startplatz zwölf aus. Audi kam in Mike Rockenfeller (4.) und Mattias Ekström (5.) mit nur zwei Autos in die Top Ten.
Mercedes konnte nach einem schlechten Qualifying zumindest mit drei Fahrern unter die ersten Zehn fahren. Christian Vietoris fuhr von Rang 16 auf Platz sieben, Gary Paffett (9.) und Rookie Pascal Wehrlein (10.) kamen ebenfalls noch in die Punkte.
Es hatte die ganze Nacht geregnet, doch ab 10 Uhr am Vormittag blieb es über dem Red Bull Ring trocken. Die große Frage war die des Setups. Die meisten Piloten entschieden sich für ein Trockensetup, auch wenn dunkle Wolken über der Steiermark hingen. Die Überelegung dahinter war klar: Auf einem Trocken-Setup im Nassen verliert der Fahrer weniger als mit einem Regen-Setup im Trockenen.
Spengler erwischte einen optimalen Start und verteidigte seine Führung erfolgreich. Auch Tomczyk kam gut weg und verbesserte sich auf Rang fünf. Während Spengler dem Feld Stück für Stück davon fuhr und sich nach wenigen Runden bereits ein Polster von mehr als zwei Sekunden Vorsprung herausfuhr, gab es hinter dem Kanadier muntere Positionskämpfe, Verschiebungen im Feld allerdings fast gar nicht.
In der vierten Runde kamen die ersten Piloten an die Box und wechselten auf den weicheren Optionsreifen. Kurze Zeit später trafen sich auf der Strecke zwei alte Bekannte: Paffett zog mit einem harten Manöver innen an Tomczyk vorbei, dem nichts anderes übrig blieb, als die Auslaufzone zu nutzen. Der Ex-Champion fiel mal wieder zurück, die Strafe für Paffett folgte aber auf dem Fuße: Zwei-Sekunden-Strafe gegen den Briten. Kurz zuvor war das Rennen für Joey Hand beendet. Der US-Amerikaner verlor nach seinem Stopp sein linkes Hinterrad.
Wenig später folgte Tomczyks nächstes «Wiedersehen». Mercedes-Mann Roberto Merhi, der Tomczyk bereits in Brands Hatch mit einem Rempler das Rennen zerstörte, sorgte auch in Spielberg für einen Dreher des Rosenheimers. Wiederholungstäter Merhi erhielt eine Zehn-Sekunden-Strafe. An der Spitze tat sich nicht viel: Spengler verteidigte seine Führung vor Wittmann, Mortara und Farfus. Paffett und Wehrlein arbeiteten sich derweil auf die Plätze fünf und sechs nach vorne.
Kurz vor der Hälfte des Rennens kam auch die Spitzengruppe erstmals in die Box. Für Glock zahlte sich die Strategie mehr und mehr aus, zunächst mit dem Standard- und dann früh auf den Optionsreifen gewechselt zu haben. Der Odenwälder kämpfte sich Platz für Platz nach vorne, sogar Wittmann reihte sich hinter seinem MTEK-Teamkollegen ein. Wittmann lieferte sich in der 23. Runde ein hartes Duell mit Mortara, bei dem der Italiener von der Strecke abkam, sich den Reifen beschädigte und erneut an die Box musste.
Zur Halbzeit des Rennens hatten lediglich die ersten Fünf noch keinen Stopp absolviert. Im «bereinigten» Feld nach den ersten Stopps war schließlich Glock erster Verfolger von Spengler. Für Tomczyk war das Rennen in der 30. Runde endgültig beendet, der 31-Jährige stellte seinen BMW in der Box ab. In der zweiten Hälfte des Rennens wurde es wie schon in Hockenheim vor den zweiten Stopps ein wenig unübersichtlich. Die Strategie lief trotz eines verpatzten Stopps für Glock, auch Vietoris reihte sich auf Platz sieben ein. An der Spitze fuhren Spengler und Wittmann aber souverän ins Ziel.