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DTM – Mercedes: Toto Wolff bleibt ab jetzt zu Hause

Von Andreas Reiners
Jubel bei Mercedes

Jubel bei Mercedes

Der Motorsportchef war erstmals in dieser Saison nicht vor Ort - prompt dominiert Mercedes Qualifying und Rennen.

Der erste Gratulant war natürlich der Chef selbst. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte beim vierten DTM-Rennen der Saison auf dem Lausitzring erstmals gefehlt – und prompt fuhren die Stuttgarter der Konkurrenz davon. Nach Gary Paffetts 20. Sieg und dem 150. von Mercedes in der DTM entschied Wolff, dass er ab sofort immer zu Hause bleibt.

Natürlich nur im Scherz. «Ich habe nach dem Rennen mit unserem Motorsportchef Toto Wolff telefoniert und er meinte scherzhaft, er bleibt jetzt bei allen DTM-Rennen bei seinen Kindern, wenn wir dann immer so erfolgreich sind wie hier am Lausitzring», sagte sein Vertreter Wolfgang Schattling, der sich natürlich keinen besseren Einstand vorstellen konnte.

«Was für ein großartiger Tag für unsere Mannschaft. Gary und unser gesamtes Team haben eine unglaubliche Leistung gezeigt. Fünf unserer sechs Fahrer sind heute in die Punkte gefahren. Wenn man bedenkt, wie die ersten drei Rennwochenenden verlaufen sind, ist das mehr als wir erwarten konnten. Wir hatten fünf Autos in den Top-10 und zwei in Podiumsplatzierungen - was kann man sich mehr wünschen?», sagte Schattling nach seinem erfolgreichen «Einstand».

Paffett widmet den Sieg dem Team

Der lang ersehnte Erfolg wurde in der Mercedes-Hospitality natürlich ausgiebig gefeiert. Als Paffett in den Kreis der Mitarbeiter trat, gab es tosenden Applaus für den Briten. Die Erleichterung war nicht nur zu spüren, sondern stand allen ins Gesicht geschrieben. Paffett hob sein Glas, prostete dem gesamten Team zu und widmete ihnen den Sieg. «Für mich und mein Team war es mehr als ein Sieg. Wir hatten einige Probleme, besonders im Qualifying. Das hat uns schon sehr frustriert», sagte Paffett.

Deshalb ist nicht nur die Genugtuung, sondern auch die Motivation groß, komplett durchzustarten. «Wir haben jetzt eine Idee, wie wir das Auto schneller machen können. Und vor allem jetzt auch die Zeit dafür. Außerdem testen wir in dieser Woche. Hoffentlich können wir am Norisring wieder um den Sieg kämpfen», sagte Paffett. Den ersten Lohn gab es schon jetzt: Paffett (47 Punkte) und Christian Vietoris (40) sind die ersten beiden Verfolger des Spitzenduos Mike Rockenfeller (Audi) und Bruno Spengler (BMW/beide 59).

Doch wo kam der gelungene Kompromiss zwischen der Verbesserung im Qualifying und der weiterhin starken Pace im Rennen her? «Um ehrlich zu sein, weiß ich das gar nicht. Ich habe mich am Samstag ins Auto gesetzt und es lief wie auf Schienen. Ich nehme an, dass das Team an einigen Schrauben gedreht hat und vor allem an den richtigen», sagte Vietoris, der nach seiner Pole Dritter wurde. Lag es vielleicht daran, dass Toto Wolff diesmal nicht dabei war?

Wolff nicht da? «Ist mir gar nicht aufgefallen»

Vietoris muss lachen: «Stimmt, das ist mir gar nicht aufgefallen», scherzte er, wurde beim Blick in die Zukunft aber wieder ernst. «Ich denke schon, dass wir wissen, warum wir schnell sind. Wir wissen auch, warum wir in den ersten drei Rennen schlechter waren. Ich denke, dass wir uns sogar eher noch verbessern können», glaubt der 24-Jährige.

Pascal Wehrlein war der einzige Mercedes-Pilot, der nicht wirklich feiern konnte. Der 18-Jährige blieb als 17. ohne Punkte. Ein demoliertes Auto warf den Rookie früh aussichtslos zurück. «Das Gute ist aber, dass Mercedes allgemein sehr schnell geworden ist», sagte Wehrlein, der ein wenig Sorge ob einer möglichen Eintagsfliege nicht verhehlen konnte. «Natürlich macht man sich immer ein wenig Sorgen, ob man auf den Strecken mithalten kann.» Zumindest beim nächsten Rennen auf dem Norisring ist das eigentlich unbegründet. Dort gewann in den letzten zehn Rennen immer ein Mercedes-Pilot. Auch wenn die Pause von vier Wochen Mercedes nun sogar etwas ungelegen kommt. «Wenn man wüsste, dass es so weitergeht, möchte man natürlich am liebsten gleich weitermachen. Aber es wird dem Team gut tun, eine Verschnaufpause einzulegen», so Schattling.

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