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DTM: Neues Komitee treibt Internationalisierung voran

Von Andreas Reiners
Ein neu gegründetes Gremium soll sich um die Vereinheitlichung des technischen Reglements in der DTM, Asien und den USA kümmern. Die Japaner starten die neue Serie bereits 2014.

Die Internationsalisierung der DTM geht den nächsten Schritt: Im Rahmen des fünften DTM-Saisonlaufs fand auf dem Norisring die erste Sitzung des neu gegründeten Steering Committees statt. Dem Gremium gehören die Serienpromoter, Motorsportbehörden und die Hersteller der drei Rennserien DTM, GRAND-AM und Super GT an. Ziel des Gremiums ist es, die Entwicklung der drei Rennserie auf drei verschiedenen Kontinenten zu koordinieren.

Im Herbst 2012 war mit Japan ein Kooperationsabkommen geschlossen worden, im März 2013 folgte die offizielle Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Serienbetreiber GRAND-AM und dem US-Motorsportverband IMSA. In Japan wird bereits ab 2014 teilweise mit dem technischen DTM-Reglement gefahren. Mit dem neuen Gremium wurden nun die sportpolitischen Weichen gestellt. Eine Technical Working Group arbeitet dem Komitee zudem zu. Die aus Technikern zusammengesetzte Arbeitsgruppe soll Lösungen erarbeiten und präsentieren, die dann im Gremium verabschiedet oder abgelehnt werden.

«Alle Hersteller, die involviert sind, werden ab 2017 mit dem absolut identischen technischen Reglement fahren. Zudem wird das Steering Committee in Zukunft die Entwicklung des Reglements beaufsichtigen und überwachen, damit sich dieses weiter entwickeln kann», erklärte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht. Das Gremium trifft sich in Zukunft halbjährlich, die nächste Zusammenkunft ist für Ende Januar in den USA geplant.

Wichtiger Punkt: die Motorenfrage

Wichtiger Punkt des Gremiums wird die Motorenfrage sein. In der DTM fahren die Boliden mit V8-Aggregaten mit vier Litern Hubraum, in der Super GT sind die Autos derzeit mit 3,2 Litern Hubraum unterwegs. In Asien werden die Autos in Kürze auf Zwei-Liter-Turbomotoren umgerüstet. In den kommenden Jahren soll auch in der DTM ein «Downsizing» in Angriff genommen werden. Die gemeinsame Vision: ein gemeinsames Weltfinale der drei Rennserien.

In Japan, wo die «Zukunft des Tourenwagensports» bereits in der kommenden Saison eingeläutet wird, liegen die drei Hersteller Nissan, Honda und Toyota in den letzten Entwicklungszügen. Die Entwicklung der neuen Autos soll Ende des Monats abgeschlossen sein. Am 16. August werden die neuen Boliden der im Rahmen des fünften Rennens der Super GT in Suzuka bei einem Shakedown vorgestellt. Zwischen September und November sollen dann gemeinsame Testfahrten der drei Hersteller stattfinden. Ab April 2014 sollen dann in der GT500-Klasse 15 Fahrzeuge an den Start gehen, die auf dem gleichen Reglement fahren.

«Wir haben 2010 begonnen, die ersten Gespräche zu führen. Es gibt zwei große Gründe für das Reglement: Zum eine die große Chance der Kostenreduzierung. Zum anderen die Möglichkeit, die Serie Super GT global auszuweiten», sagte der Motorsport-Generalsekretär des Japanischen Automobil-Verbandes JAF, Yoshiki Hiyama.

Pläne in den USA noch am Anfang

In den USA sind die Pläne noch am Anfang. «Das ist ein Lernprozess, es entwickelt sich langsam alles», sagte GRAND-AM-Präsident Ed Bennett. «Es ist aber eine Ehre, Teil dieser Serie zu sein. Wir glauben an die Stärke des Produkts. Wir freuen uns auf die Zukunft, die wir alle zusammen haben werden. Dass wir zu diesem Zeitpunkt einsteigen dürfen, ist für uns ein bedeutender Schritt», so Bennett, der im Gegensatz zu früheren Plänen wohl erst 2017 mit der noch namenlosen Serie in den USA starten will.Als Austragungsorte kommen unter anderem Daytona, der Circuit of the Americas oder Watkins Glen in Frage.

Laut Aufrecht sollen mindestens sechs Hersteller dort an den Start gehen. So gebe es mit Ford und Cadillac Gespräche. «Bei den deutschen Herstellern ist es relativ klar, dass sie in Japan und den USA fahren werden», so Aufrecht. Laut Bennett haben auch die Marken Nissan und Dodge Interesse: «Sie beobachten die Entwicklung genau.» Alle Marken seien sich aber der großen Chance bewusst, erklärte er.

Im Gremium werden die Entscheidungen in Zukunft per einfacher Mehrheit getroffen. «Im Detail gibt es natürlich verschiedene Meinungen, das war zu erwarten. Die Detailfragen werden aber mit guten Kompromissen gelöst», sagte Gerd Ennser, Automobilvorstand des DMSB. «Das Hauptaugenmerk liegt auf der Kostenreduzierung und der Sicherheit. Neben der Umwelteffizienz müssen wir zudem sehen, dass wir mehr Entertainment auf die Strecke bekommen. Außerdem müssen die Hersteller ihre individuelle Performance zeigen können», erklärte Ennser. Wer nun wann wo fährt, regele der Markt: «Die Basis ist geschaffen, jetzt liegt es an den Herstellern», so Aufrecht.

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