DTM: Mercedes-Trio will mit aufs Treppchen
Christian Vietoris
Es war letztendlich auch die Saison des Christian Vietoris: Dass der 24-Jährige fast bis zum Schluss um den Titel fahren würde, hat nicht nur Vietoris selbst ein wenig überrascht. Denn sein Ziel waren die Top fünf. Erst beim drittletzten Rennen in Oschersleben musste sich Vietoris aus dem Titelkampf verabschieden. Trotz zweier Nullnummern in Folge hat der Mercedes-Mann beim Saisonfinale in Hockenheim mit 71 Zählern den dritten Gesamtplatz noch inne.
Und so soll es natürlich auch bleiben. Auch wenn die Konkurrenz um die Teamkollegen Robert Wickens (70), Gary Paffett (67) sowie Bruno Spengler (BMW/67) nicht weit entfernt ist. «Die Saison hat für mich in Hockenheim mit meinem ersten Podiumsplatz in der DTM sehr gut begonnen und mein Ziel ist am kommenden Wochenende das DTM-Jahr genauso erfolgreich zu beenden. Ich bin derzeit Dritter in der Gesamtwertung und erfülle damit meine Zielsetzung, in diesem Jahr unter die Top-5 in der Fahrerwertung zu kommen. Jetzt möchte ich den dritten Platz natürlich beim Finale verteidigen, was angesichts der knappen Punkteabstände allerdings nicht einfach wird», sagte Vietoris.
Keine Performance bei Mercedes
Das größte Problem: Mercedes war in den letzten beiden Rennen schlicht nicht konkurrenzfähig. «Unsere letzten Ergebnisse entsprachen leider nicht unseren Ansprüchen und Erwartungen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in Hockenheim wieder an der Spitze mitkämpfen können», sagte Vietoris und hofft auf wichtige Erkenntnisse aus dem ersten Rennen in Hockenheim, was die neuen Reifen angeht. «An diesem Wochenende wird es besonders interessant sein, die Strategien der Teams zu beobachten, da wir zum ersten Mal auf einer Strecke fahren, auf der uns Renndaten der neuen Option-Reifen vorliegen. Das könnte zu spannenden Überlegungen für die Rennstrategie führen», so Vietoris.
Während Vietoris beim Saisonauftakt Dritter wurde, war das Rennen für Robert Wickens nach wenigen Runden beendet. «Umso mehr werde ich mich beim Finale reinhängen, um den Zuschauern ein spannendes Rennen zu zeigen. Mein Ziel für diese Saison war es, konstant in die Punkte zu fahren und vielleicht sogar auf das Podium - mit drei Podestplätzen, darunter mein erster DTM-Sieg auf dem Nürburgring, ist mir dies gelungen. Jetzt möchte ich die Saison beim Finale mit einem weiteren Erfolgserlebnis abrunden.» Denn ganz nebenbei können Vietoris und Wickens ihrem Team auch noch den Teamtitel bescheren. Derzeit liegt das HWA-Team (141 Punkte) nur knapp hinter BMW-RBM (148) und Audi Sport Team Phoenix (151).
Eine für ihn persönlich enttäuschende Saison erlebte ausgerechnet der Routinier unter den jungen Wilden bei Mercedes. Gary Paffett konnte in Hockenheim bereits viermal gewinnen und stand achtmal auf dem Podium: Ein weiterer Erfolg wäre zumindest ein kleiner Trost. «Meine zehnte DTM-Saison verlief leider nicht immer wie erhofft, umso mehr möchte ich das Jahr in Hockenheim mit einem positiven Ergebnis abschließen, um mich dann in der Winterpause voll auf die neue Saison zu konzentrieren», sagte der 32-Jährige.
Paffett weiß also, wie es geht: «Hockenheim ist eine Strecke, die alle Fahrer und Teams sehr gut kennen. Der Kurs besteht hauptsächlich aus zwei gegensätzlichen Abschnitten: Im ersten Sektor kommt es auf eine möglichst gute Höchstgeschwindigkeit an, im zweiten Teil, dem Motodrom, benötigt man vor allem viel Abtrieb und hohe Kurvengeschwindigkeiten. Es ist also wichtig, einen guten Kompromiss zwischen möglichst viel Abtrieb und einem hohen Topspeed zu finden.»