Timo Glock: «Ich habe es euch gesagt»
Timo Glock holte in Hockenheim seinen ersten DTM-Sieg
imo Glock schrie es per Funk heraus: «Ich habe es euch gesagt, ich habe es euch gesagt!». Was der 31-Jährige meinte: Glock hatte angekündigt, dass die Änderungen am Auto, die er angeschoben hatte, sich auszahlen würden. Und sie sollten sich auszahlen. Nach Platz vier im Qualifying krönte der BMW-Pilot beim verregneten Saisonfinale in Hockenheim ein starkes Wochenende mit seinem ersten DTM-Sieg und dem ersten Erfolg im Motorsport seit 2007.
Glock war die Erleichterung deutlich anzusehen. Beim dritten Saisonrennen in Spielberg hatte er als Dritter seinen ersten Podestplatz geholt, mehr war für den Rookie bis zum Finale in Hockenheim nicht drin. Und nun der Paukenschlag zum Abschluss der Saison: «Die Änderungen haben sich schon in Zandvoort ausgezahlt. Ich wusste, dass wir ein starkes Auto hatten. Dass es für den Sieg reichen würde, hätte ich nicht gedacht. Ich war mir aber nicht sicher, wie es bei nassen Bedingungen sein würde», sagte Glock.
In der Stunde seines Sieges dachte Glock aber an anderes. «Der Sieg ist für Maria de Villota und Sean Edwards. Ich habe an diesem Wochenende viel darüber nachgedacht. Aber das Leben muss weitergehen», sagte Glock, der aus Respekt vor den beiden Piloten, die zuletzt verstorben waren, auf dem Podium keinen Champagner verspritzte.
Sean Edwards, der im Rahmenprogramm der DTM im Porsche Carrera Cup unterwegs war, war in der vergangenen Woche bei einem Unfall in Australien als Beifahrer ums Leben gekommen. Die ehemalige F1-Testfahrerin de Villota verstarb wenige Tage zuvor an den Spätfolgen ihres Unfalls, bei dem sie sich schwere Kopfverletzungen zugezogen hatte.
Trotz der Trauer um zwei Kollegen aus dem Motorsport kam bei Glock auch die Freude durch: «Ich bin natürlich sehr glücklich. Manche Leute haben gesagt, du musst ein Rennen gewinnen. Dass es ausgerechnet im letzten Rennen geklappt hat, freut mich.»
Denn offenbar haben ihm einige Leute den Erfolg nicht zugetraut. «Ich habe von einigen Seiten gehört: ‚Glock ist zu langsam, er ist einer der F1-Fahrer, die es nicht schaffen‘. Ich habe mir gedacht: ‚Ok Leute, gebt mir ein wenig Zeit. Wir haben hart gearbeitet und ein aggressives Setup entwickelt, dass mir sehr geholfen hat. Und das macht mich sehr stolz.»