Hockenheim: Die Mercedes-Stimmen nach dem Rennen
Roberto Merhi
Roberto Merhi (22, Spanien, 2. Platz)
Ich möchte meinen zweiten Platz der kürzlich verstorbenen Maria de Villota widmen, die ich sehr gut kannte, und auch Sean Edwards, der vergangene Woche leider tödlich verunglückt ist. Mein Rennen begann nicht gut: Mein Auto rollte am Start an und ich bekam dafür eine Strafe. Danach habe ich einfach Vollgas gegeben und hatte eine sehr gute Strategie. Es war ein spannender Zweikampf gegen Timo Glock um den Sieg. Nach meinem ersten Pflichtstopp war ich etwas langsamer als Timo, aber nach dem zweiten waren wir beide sehr schnell. Als ich heute Morgen aufgewacht bin und gesehen habe, dass es regnet, hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Denn in diesem Moment wusste ich, dass mir selbst von Startplatz 21 ein gutes Ergebnis gelingen könnte - genauso ist es gekommen. Jetzt freue ich mich auf das nächste Jahr und hoffentlich weitere Podestplätze
Christian Vietoris (24, Deutschland, 7. Platz)
Es war heute ein cooles Rennen und das Auto hatte einen gigantischen Speed. Von Startplatz 20 auf Rang sieben zu fahren ist denke ich mehr als okay und mit der richtigen Strategie wäre sogar noch mehr drin gewesen. Aber ich habe alles gegeben und bin mit mir und der ganzen Saison sehr zufrieden. Mein Team ist einfach klasse und hat das ganze Jahr über einen tollen Job gemacht. Ich denke, auf dieser Leistung können wir im nächsten Jahr in Ruhe aufbauen.
Gary Paffett (32, England, 9. Platz)
Wir konnten von Platz 16 auf Rang neun vorfahren und damit Punkte sammeln. Aber Roberto hat gezeigt, dass heute noch mehr drin gewesen wäre. Heute war es extrem schwierig, den richtigen Reifendruck zu finden. Nach dem ersten Reifenwechsel war der Druck wahrscheinlich zu niedrig, deshalb hatte ich für zehn Runden kaum Grip und verlor dadurch einige Plätze. Der letzte Reifensatz hat dann zu früh abgebaut. Wir haben also nicht alles perfekt hinbekommen, aber alles in allem war es ein tolles Rennen und ein versöhnlicher Ausklang der Saison. Wir werden über den Winter hart arbeiten, um im nächsten Jahr stärker zurück zu kommen.
Daniel Juncadella (22, Spanien, 10. Platz)
Das heutige Rennen war eine große Enttäuschung für mich. Ich war in einer Position, meinen ersten DTM-Sieg zu feiern und dann habe ich mich leider total verschätzt, als ich Mattias Ekström in der Spitzkehre drehte. Das war natürlich mein Fehler und tut mir auch leid für Mattias. Positiv stimmt mich aber, dass ich heute unter schwierigsten Bedingungen zeigen konnte, dass ich in der DTM um Spitzenplätze fahren kann. Das gibt mir natürlich ein gutes Gefühl für die kommende Saison.
Pascal Wehrlein (18, Deutschland, 17. Platz)
Ich war am Anfang sehr schnell und konnte einige Fahrzeuge überholen. Wir sind schon früh zum ersten Reifenwechsel gekommen und haben dann mit dem zweiten Reifensatz an Geschwindigkeit verloren. Der Versuch mit dem Option-Reifen weiter zu fahren, hat leider auch nicht die erhoffte Geschwindigkeit gebracht und so sind wir nicht über Position 17 hinaus gekommen. Alles in allem bin ich aber mit meiner ersten DTM-Saison zufrieden. Ich konnte viele wichtige Erfahrungen sammeln und bin sicher, dass im nächsten Jahr mehr drin sein wird.
Robert Wickens (24, Kanada, 18. Platz)
Das Rennen war heute wirklich schwierig für mich. Der Speed war auf jeden Fall vorhanden, aber durch einige harte Zweikämpfe war mein Auto beschädigt, was das Angreifen natürlich nicht einfach gemacht hat. Als ich dann noch eine Zeitstrafe bekommen habe, war das Rennen für mich gelaufen. Alles in allem hatte ich aber eine tolle Saison. Natürlich war der Sieg auf dem Nürburgring mein absolutes Highlight. In meiner zweiten Saison in einer so engen Serie wie der DTM in die Top-5 zu fahren ist wirklich etwas, worauf ich stolz sein kann. Im kommenden Jahr werde ich wieder angreifen und hoffentlich um den Titel fahren.
Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef:
Glückwunsch an Timo Glock und BMW zu diesem Sieg. Aber auch wir nehmen von unserem Heimrennen in Hockenheim einige positive Aspekte mit. Roberto ist aus der letzten Reihe gestartet und hat trotz einer Durchfahrtsstrafe den zweiten Platz belegt - solch ein Ergebnis konnten wir angesichts unserer Ausgangsposition vor dem Rennen sicher nicht erwarten. Schade, dass Daniel in der Spitzkehre Mattias Ekström gedreht hat. Ohne die folgende Strafe wäre auch für Daniel mehr drin gewesen. Insgesamt können wir mit dem Rennergebnis heute zufrieden sein. Jetzt müssen wir diese Leistung auch im Trockenen abrufen - daran werden wir in der Winterpause hart arbeiten.