Typen-Diskussion: Mercedes verteidigt die DTM
Fehlen der DTM die Typen?
Die Diskussion gibt es schon lange, die ARD hatte sie vor kurzem erneut befeuert: Der DTM fehlen angeblich die Typen. «Es liegt nicht an den Autos. Die Zuschauer interessieren sich für die Menschen. Wir müssen den Leuten die Typen näher bringen. Die Fahrer sind noch nicht bekannt genug. Das ist das größte Problem», hatte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky bemängelt. Wolfgang Schattling, DTM-Manager von Mercedes, hat die Serie gegen die Kritik verteidigt.
«In der DTM fahren super Fahrer, weltbekannte Fahrer. Es ist die einzige Serie, in der jeder Fahrer bezahlt wird. Und sie werden nur bezahlt, weil sie etwas leisten. Sie fahren nicht, weil sie Geld mitbringen. Wenn 22 Top-Fahrer nur wegen ihrer Leistung eingestellt werden und nicht wegen einer Mitgift, dann ist das à la bonne heure», so Schattling.
«Deswegen sollte die DTM von den Medien und von der Öffentlichkeit in Deutschland die entsprechende Unterstützung erfahren. Es gibt keine bessere Serie abseits der Formel 1», so Schattling. «Das Fernsehen ist eine weitere Geschichte, aber auch da muss man die Kirche im Dorf lassen: Die Medienlandschaft ist diversifizierter geworden. » Die DTM hat beispielsweise einen YouTube-Kanal eingerichtet, der erfolgreich angelaufen und vor allem bei jüngeren Publikum gut angekommen ist.
«In diese Richtung wird auch noch etwas geschehen, deswegen sollte man nicht nur auf die reinen Live-Quoten im TV schauen, sondern auch schauen, was sich in der Medienlandschaft entwickelt. Da ist einiges im Gange. Der Kuchen ist gleich groß, aber er wird in mehrere Stücke mehr verteilt», erklärte Schattling, der aber auch einräumte, dass es immer Raum für Verbesserungen gebe. «Es ist alles verbesserungswürdig. Man kann an allen Stellschrauben drehen. Wenn wir sagen würden, alles ist gut wie es ist, dann sollten wir aufhören», sagte er.
Mercedes-Engagement rechnet sich
Schattling rechnete zudem vor, dass sich das Mercedes-Engagement sowohl in der Formel 1 als auch in der DTM rechnet. «Wir haben ein einziges Ziel, und das ist nicht nur Pokale mit nach Hause zu nehmen, sondern Autos zu verkaufen. Wenn wir nicht das Gefühl hätten, das zu erreichen, würden wir das nicht tun», so Schattling.
Ein Beispiel: «Wenn sie nur in der DTM 15 bis 16.000 Fahrgäste in ihren Autos haben – alles potenzielle Kunden – dann können sie sich ausrechnen: Wenn sich nur zehn Prozent für einen Mercedes interessieren, haben wir unser DTM-Engagement schon finanziert.» Allerdings gebe es keine bessere Plattform als die Formel 1, unterstrich Schattling.