DTM am Lausitzring: Macht Marco Wittmann den Sack zu?
Erlebt der Lausitzring eine historische Meisterschaft?
Denn Marco Wittmann könnte sich schon jetzt zum Champion krönen. Die Voraussetzungen sind ideal. 64 Punkte Vorsprung hat der BMW-Pilot auf Mattias Ekström und Edoardo Mortara, 67 auf Mike Rockenfeller. Ein vierter Platz würde Wittmann bereits zum Titelgewinn reichen. Dann wäre es auch egal, was die Konkurrenz macht. Und Wittmann wäre der jüngste deutsche Champion seit dem Start der Serie 1984.
Die Konkurrenz hat den Titelkampf abgehakt und ist sowieso schon damit beschäftigt, andere Ziele zu suchen. Weitere Erkenntnisse sammeln, um den Rückstand zu BMW und Audi aufzuholen (Mercedes). Oder den ersten Saisonsieg einfahren (Audi). «Marco mag vielleicht nicht mehr einzuholen sein. Aber es gibt noch drei Rennen zu gewinnen. So viele Siege wie möglich davon zu holen, ist mein Ziel», sagte dann auch Rockenfeller.
Der DTM-Spitzenreiter denkt inzwischen endlich auch laut an die Meisterschaft. «Mittlerweile kann ich mich um diese Frage wohl nicht mehr rumschlagen. Es schaut gut aus, wenn wir so weiter machen und konstant bleiben», sagte Wittmann, der gerne «von Rennen zu Rennen» denkt. Auch wenn er mehr Punkte hat als seine beiden ersten Verfolger zusammen.
Doch im vergangenen Jahr hatte BMW auf dem Lausitzring Probleme. Hinzu kommt: «Der Lausitzring zählt zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken, doch ich habe dort in meiner Zeit in der Formel BMW, der Formel 3 und im vergangenen Jahr in der DTM viel Erfahrung gesammelt. Obwohl ich 2013 Pech mit dem Ausfall hatte und in diesem Jahr zehn Kilogramm Performance-Gewicht im Auto habe, bin ich zuversichtlich», so Wittmann, dessen BMW M4 wieder mit dem Maximalgewicht von 1130 Kilogramm an den Start gehen wird. Von diesem Handicap hat sich der Fürther bislang aber auch nicht stoppen lassen.
Lässt man Wittmann außen vor, wäre das Titelrennen so spannend wie selten. Leider geht es «nur» um den Vizetitel. Gleich fünf Piloten kämpfen um Rang zwei. Ekström und Mortara liegen punktgleich mit 56 Zählern auf Platz zwei und drei in der Tabelle. Markenkollege Mike Rockenfeller lauert mit drei Punkten Rückstand auf Rang vier.
Mortara und Rockenfeller hatten am Nürburgring vom Ausfall Ekströms profitiert und mit den Punkten für die Positionen drei und vier auf den Schweden aufgeholt. Auch BMW-Pilot Bruno Spengler und Christian Vietoris (Mercedes) haben mit 42 bzw. 41 Zählern noch gute Chancen, sich den zweiten Tabellenrang zu sichern.
Auf dem Lausitzring wartet jedoch noch ein weiteres Highlight auf die Fans: Zum ersten Mal nach 20 Jahren teilen sich in Deutschland Motorräder und Autos eine Veranstaltung. Die SUPERBIKE*IDM ist zu Gast auf dem Lausitzring. Hier kämpft Lokalmatador Max Neukirchner gegen den Spanier Xavier Forés um den Meistertitel. Der Lausitzring ist die ideale Strecke, um die IDM ins Rahmenprogramm zu nehmen. Die nötigen Umbauarbeiten werden nur zwischen 15 und 20 Minuten dauern.