Abwechslungsreiches Rahmenprogramm in Zandvoort
Und werden aller Vorraussicht nach für jede Menge Action sorgen. Der Name der Serie – «HMR» – steht für «Historic Monoposto Racing» und sagt alles, was man über das Programm wissen muss: Gefahren werden hier die Formel-Flitzer, in denen viele berühmte Piloten ihre ersten Kilometer auf der Rennstrecke sammelten.
Vier Klassen gehen an den Start, die allesamt für Nachwuchsfahrzeuge aus den 60er, 70er und 80er Jahren reserviert sind. In Klasse A sind Renner aus der Formel Vau zu sehen. Klasse B gehört der Formel Ford 1600, Klasse C der größeren Formel Ford 2000. In Klasse D schließlich sind die Formel-3-Fahrzeuge aus dieser Zeit versammelt.
Besonders gut besetzt sind die Formel-Ford-Kategorien. Und das hat zwei Gründe. Zum einen gehörte es zum Konzept dieser 1967 ins Leben gerufenen Fahrzeugklasse, möglichst einfach einzusetzende Rennwagen zu erfinden. So ist die Technik, auch wenn sie teilweise schon mehr als fünf Jahrzehnte auf dem Buckel hat, auch heute noch mit relativ geringem Aufwand in Schuss zu halten und einzusetzen.
Und das hat – naturgemäß – auch einen finanziellen Vorteil: Rennsport mit diesen Fahrzeugen sollte preiswert sein. Und so wurde die Formel Ford schnell zum perfekten Ausbildungsort künftiger Spitzenfahrer. Ayrton Senna gehörte ebenso dazu wie Bernd Schneider. Und auch der heutige Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff begann hier seine Karriere. Er startete 1992 in der österreichischen Formel Ford.
Besonderes Augenmerk sollten die Zuschauer auf die Startnummer 22 legen: Roel Mulder (NED) kommt in Klasse B als Tabellenführer zum Saisonfinale der HMR und will sich in seinem PRS RH02 von 1979 den 1600er-Titel holen. In der Formel Ford 2000 ist es mit Kees van der Wouden jr. ebenfalls ein Niederländer, der das Feld anführt. Der 31jährige nimmt in einem Fahrzeug Platz, das älter ist als er selbst: Sein Royale RP30 stammt aus dem Jahr 1980.
In der Kategorie D führt der Brite Martyn Donn, der im Lola T760F. Atlantic von 1973 ins Rennen geht. Zur Tabellenspitze gehört aber auch ein Deutscher: Falk Künster (Wimmingen). Mit seinem G.R.D. 374 von 1974 holte er im vergangenen Jahr den Gesamtsieg in dieser HMR-Klasse. Er beschreibt, warum die kleinen Formel-Fahrzeuge noch heute faszinierend zu fahren sind: «Diese Autos verfügen über keinen elektrischen Schnickschnack», so Künster.
«Es kommt ganz alleine auf den mechanischen Grip an. Die wenigen aerodynamischen Anbauteile sind eigentlich fast unbedeutend. Gleichzeitig bieten diese Formelautos viel Grip und damit hohe Kurvengeschwindigkeiten. Es macht einfach Riesenspaß, solch ein Fahrzeug zu bewegen.»