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Fahrerloser Audi RS 7: Wie früher bei Knight Rider

Von Andreas Reiners
Timo Scheider mit dem Audi RS 7

Timo Scheider mit dem Audi RS 7

Der Countdown läuft: Am 19. Oktober umrundet der Audi RS 7 piloted driving concept den Hockenheimring – fahrerlos am Limit. Timo Scheider hat das System getestet und schildert seine Eindrücke.
Timo, bist Du eigentlich ein guter Beifahrer?

Ehrlich gesagt, nicht wirklich.

Dafür machst Du auf dem Beifahrersitz des Audi RS 7 piloted driving concept aber eine gute Figur…

In diesem Fall war der Beifahrersitz genau richtig. So konnte ich live miterleben, wie der Technikträger die Rennpiste fahrerlos umrundet hat, kam aber nicht in die Versuchung, doch mal lenken oder schalten zu wollen. Das hat das Auto auch ganz gut ohne mich hingekriegt.

Haben die Hände nicht mal gezuckt?

Natürlich. Macht der Gewohnheit. Aber nach der zweiten Kurve habe ich mir gesagt, lass das Auto mal machen. Der weiß, was er tut.

Und wie hat sich das Auto so gemacht?

Beeindruckend gut. Als Rennfahrer hatte ich es schon öfter mit neuen, echt coolen Technologien zu tun. Aber das hier ist nochmal eine andere Nummer. Das hier ist Zukunft.

Auch die Zukunft vom Motorsport?

Nein, das denke ich nicht. Die Action und die Emotionen, die den Kern des Motorsports ausmachen, finden durch den Fahrer am Steuer statt. Aber ich lass mich nach dem Rennen gerne mit meinem Siegerpokal unterm Arm sicher und entspannt pilotiert nach Hause fahren.

Du bist mit der Fernsehserie Knight Rider aufgewachsen. Hättest Du damals gedacht, dass Du 20 Jahre später in einem pilotierten Auto in den Kurven liegst wie damals David Hasselhoff?

Ich war ein großer Fan. Mir war aber immer bewusst, dass das alles nur Show ist. Aber das heute war echt. Ich saß in einem Auto, das den Kurs in Oschersleben mit über 200 Stundenkilometern umrundet hat. Das ist schon eine ziemliche Hausnummer. Ich bin immer noch ein bisschen geflasht.

Was genau flasht Dich so? Geschwindigkeiten auf diesem Level sind doch Dein Geschäft.

Die Technik dahinter. Früher dachte ich immer, wenn fahrerlos ans Ziel kommen, dann nur mit einer Kontaktschleife im Boden. Der pilotierte Audi RS 7 steuert sich aber ausschließlich über GPS-Daten und Stereokameras, die die Bilder mit einem hinterlegten Datensatz abgleichen. Damit fährt das Auto den Kurs zentimetergenau ohne Fahrer am Steuer. Beeindruckend.

Wie nahe ist der Technikträger damit an der Performance eines Rennprofis wie Dir dran?

Das Auto ist nicht nur schnell, es ist auch verdammt präzise auf dem Kurs unterwegs. Und ganz ehrlich, mein erster Gedanke, als ich gehört habe, dass ich pilotiert eine Rennstrecke im Renntempo fahren werde, war, dass das Auto auf keinen Fall schneller sein darf als ich. Glücklicherweise war es das auch nicht. Noch nicht.

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