Nico Müller: «Vieles hätte besser laufen können»
Nico Müller
Ein fünfter Platz in Moskau, zehn Punkte – mehr war unter dem Strich nicht drin. «In der DTM ist alles sehr eng beisammen, die zeitlichen Abstände sind gering. Ein Rookie hat es nicht leicht, die erste Saison gilt als Lehrjahr. Ich hatte mir zu Beginn nicht allzu viel vorgenommen; weil der Speed aber gleich stimmte, passte ich die Zielsetzungen an. Gemessen an meinem Potenzial, habe ich nicht das Maximum herausgeholt – aber das lag in erster Linie nicht an mir», sagte Müller der Berner Zeitung.
Bei einigen Rennen wäre mehr möglich gewesen. Mal wurde er abgeschossen, mal hatte er technische Probleme, mal kam das Safety-Car im für ihn dümmsten Moment auf die Strecke und ruinierte die Taktik. Müller, normalerweise ein ruhiger und stets freundlicher Zeitgenossen, brachten Aktionen wie die von Christian Vietoris in Zandvoort dann am Ende auch auf die Palme (Zum Bericht). «So viel Pech, wie ich in dieser Saison hatte, kann man in einem Jahr an und für sich gar nicht haben. Deshalb gibt es natürlich Tage, an denen ich hadere und etwas gefrustet bin.»
Trotz des Frusts sieht es so aus, als würde der Schweizer auch 2015 für Audi in der DTM fahren. «Das Team scheint mit mir zufrieden zu sein. Zahlen lügen vielleicht nicht, sie sagen manchmal aber nicht die ganze Wahrheit. Die Verantwortlichen wissen, dass vieles hätte besser laufen können. Mein Job besteht ohnehin nicht nur aus der Arbeit im Auto, ich muss mich vermarkten und den Brand Audi repräsentieren können», so Müller.
Vor der aktuellen Saison hatte Müller Filipe Albuquerque ersetzt. Mit dem Rookie ist Audis DTM-Leiter Dieter Gass zufrieden. «Er hat ein gutes Bild abgegeben. Da sehe ich Potenzial nach oben. Er war einige Mal sehr unglücklich ohne eigenes Verschulden», deutete Gass eine Weiterbeschäftigung an. «Konkret ist nichts, aber ich gehe davon aus, im nächsten Jahr wieder in der DTM fahren zu können. Die Chancen stehen gut. Ich hoffe, dass ich von Audi noch vor Weihnachten positiven Bescheid erhalten werde», hofft Müller.