Lohr wettert gegen Scheider: «Machohaftes Gehabe»
Ellen Lohr
«Der bekommt wohl zu wenig Sauerstoff auf dem Berg, auf dem er wohnt», wetterte Lohr in der Bild. Der Hintergrund: Der im österreichischen Lochau lebende Scheider hatte sich in der Bild skeptisch gegenüber Frauen in der DTM beziehungsweise im Motorsport geäußert.
«Ich finde, wir haben ein paar schöne Frauen – im Fahrerlager. Und ich glaube, es ist ganz gut, dass sie da sind. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn Frauen fahren, aber Fakt ist, es konnte sich bislang keine durchsetzen. Es hat keine den Beweis erbracht, dass sie auf demselben Level fahren kann wie die Sieger. Da muss man sich fragen, wie viel Sinn macht das», sagte Scheider.
Die Bild hatte daraus die Schlagzeile «Frauen gehören in die Boxengasse, nicht ans Steuer» gemacht. Ein gutes Stück weit überspitzt, klar. «Man sollte den Artikel komplett lesen, und nicht nur die Überschrift. Dann wird zwischen den Zeilen vieles klarer», sagte Scheider dann auch.
Doch die Kritik in ihrem Kern stand natürlich. So sagte Scheider weiter: «Es tut sich keiner einen Gefallen damit, wenn in der DTM, wo 20 Autos innerhalb einer Sekunde liegen, so ein Mädel fünf Zehntel langsamer fährt, 15. ist, und alle sagen: 'Die kann's nicht.' Dabei hat die Frau einen Weltklasse-Job gemacht. So was ist sehr hart. Das ist weder für die Frau toll, noch für das Image. Da geht der Respekt verloren, was gegenüber der Frau auch nicht fair ist.»
Auch das brachte Lohr, die 1992 als bislang einzige Frau ein DTM-Rennen gewinnen konnte, auf die Palme. «Timo hatte letzte Saison ein Drittel der Punkte von Sieger Marco Wittmann. Vielleicht sollte er sich bald selbst ins Fahrerlager verabschieden. Schon lustig, dass sich ausgerechnet einer so äußert, der es mit Mühe und Not unter die Top zehn schafft und 2012 Gesamt-Vierzehnter war. Wo ist der Unterschied zwischen ihm als Vierzehnter und einer Frau, die Vierzehnter wird?», fragte Lohr.
Prompt lief für Scheider das erste Saisonrennen in Hockenheim schief. Der Audi-Pilot verletzte sich nach einem Startcrash an der linken Hand und musste früh aufgeben. Hinterher erklärte der Audi-Pilot: «Es scheint nichts gebrochen zu sein, das ist wohl nur eine Prellung. Das wird jetzt noch ein bisschen schmerzen. Auch das Auto wurde relativ stark in Mitleidenschaft gezogen», sagte er.
Von Lohr gab es auch noch einen Seitenhieb gegen die gesamte DTM. «Das machohafte Gehabe haben nicht nur die Fahrer, sondern das gesamte Umfeld. Timo hat mit den Äußerungen bewiesen, dass er dazugehört», so Lohr.