Lucas Auer nach kuriosem Crash: «Absolute Scheiße»
DTM-Rookie Lucas Auer
Im ersten Rennen war der Österreicher nach einem verheißungsvollen Verlauf mit Martin Tomczyk kollidiert und schuldlos aus dem Rennen genommen worden. Bereits der Auftakt am Freitag war kompliziert: Ein technisches Problem am Auto war der Grund, dass der Tiroler kaum zum Fahren kam.
Am Sonntag unterlief dem 20-Jährigen jedoch ein ebenso grober wie unnötiger Patzer. In der Einführungsrunde krachte er mit seinem Boliden in einen Reifenstapel. «Da habe ich einen dicken Fehler gemacht. Ich wollte die Bremsen vor dem Rennen gut aufwärmen, aber dabei haben die vorderen Räder blockiert. Dann bin ich geradeaus in einen Reifenstapel reingeschossen», berichtet er von der Situation. (Den Crash gibt es hier im Video).
Sein Startplatz blieb leer, der Mercedes war zu stärk beschädigt, so dass sein Rennen beendet war, bevor es überhaupt angefangen hatte. Das war dem Neuling bereits beim Einschlag bewusst. «Das ist nicht mein erster blöder Fehler. Die Fehler soll es nicht geben, aber die gibt es anscheinend. Und das muss ich wegpacken und weitermachen», so Auer, der sich auch umgehend bei seinem Team entschuldigte. Denn ART hatte sein Auto nach dem Tomczyk-Crash über Nacht wieder aufgebaut.
Glücklich über den verschenkten Start war bei Mercedes deshalb natürlich niemand, den Kopf abgerissen hat man Auer aber auch nicht. Als Rookie hat man keinen Freifahrtschein, Fehler werden aber verziehen. Zumindest beim ersten Mal. «Am Ende hat man Verständnis gezeigt. Beim nächsten Mal gibt es aber richtig Ärger. Die Saison ist aber noch jung. Die guten Sachen muss ich mitnehmen. Die negativen Dinge analysieren, die positiven mitnehmen», gab sich Auer kämpferisch.
Er selbst versucht, den Fauxpas so schnell wie möglich abzuhaken. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Auch wenn ihm schon im Vorfeld bewusst war, dass sein Debüt in die Tourenwagenserie schwer werden würde. Er hatte den für Einsteiger typischen Lernprozess erwartet. Aus der Formel 3 kommen, einsteigen und nach vorne fahren? Ein schöner, aber nur schwer umzusetzender Plan. «Die Fehler sind jedem schon mal passiert, aber ich habe die Einstellung: Muss das sein? Absolute Scheiße, muss das? Das dauert jetzt nicht lange, aber trotzdem musst du mir dir ins Reine kommen.»
Positiv ist für ihn aber vor allem das neue Format, das ihm nach dem bitteren Aus in Rennen eins zumindest theoretisch eine zweite Chance am Sonntag beschert hätte. Auer findet das neue Wochenende «lässig. Es ist eigentlich gut zum Fahren. Ich kann zumindest was mitnehmen, also gefällt mir schon gut, dass sie das so gemacht haben», so Auer.
Durch das neue Format wird es für die Piloten aber stressiger. Ein eng gestrickter Terminplan, viele Meetings, aber auch Medientermine, Auer steht noch mehr im Fokus als früher. Erst recht nach seinem kuriosen Crash. Aber auch das gehört zu einem Lernprozess dazu.