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DTM: Nur noch ein Reifen – Fluch oder Segen?
Die einen begrüßen es, die anderen sehen es eher kritisch. Doch eines hat das DTM-Auftaktwochenende in Hockenheim bereits gezeigt: Das neue Reifen-Reglement lässt das Fahrerfeld insgesamt enger zusammenrücken.
DTM
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Denn anders als in der Vorsaison gibt es keine Optionsreifen mehr. So lag zwischen dem Erstplatzierten des Samstagsqualifying, Jamie Green, und dem Letzten lediglich etwas mehr als eine Sekunde (1.124 Sek.). Taktieren können die Teams in Sachen der Bereifung dennoch. Wir erklären die neuen Regeln und erläutern mögliche Wege, sich einen Vorteil für Qualifying oder Rennen zu verschaffen.
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Noch in der Vorsaison waren die Optionsreifen Pflicht. Sie mussten einmal pro Rennen eingesetzt werden und sollten für mehr Überholmanöver auf der Strecke sorgen. Jedes Team hatte einen Satz dieser Reifen zur Verfügung – 1 bis 1,5 Sekunden waren sie pro Runde schneller als die härtere Standardvariante. Der erhoffte Effekt - häufigeres überholen auf der Strecke - hielt sich jedoch in Grenzen, bei den Zuschauern sorgten sie zudem teilweise für Verwirrung. So war es nicht immer nachzuvollziehen, warum ein Fahrer, dank der Optionsreifen, plötzlich an der Konkurrenz vorbeizog. "Ich möchte, dass auch ein Fernsehzuschauer, der ein paar Minuten zu spät einschaltet, sich sofort ins Renngeschehen einfindet und weiß, wer ganz vorne um den Sieg mitkämpft", begründet der ITR-Vorsitzende Hans Werner Aufrecht den Schritt, die Optionsreifen zur Saison 2015 abzuschaffen. Nun haben die Teams nur noch ein Gemisch zur Verfügung – als Slick- und als Regenreifen. Die Standardvariante des Herstellers Hankook ist extrem haltbar und sorgt dafür, dass die Fahrer auch ohne Reifenwechsel lange schnell unterwegs sind. Jeder Fahrer hat nun pro Rennwochenende vier Sätze Trockenreifen – acht Vorder- und acht Hinterreifen – zur Verfügung. Damit erst gar keine Proteste über vermeintliche Bevorzugung oder Manipulationen aufkommen, werden diese zwei Tage vor dem ersten Wertungslauf den Teams und Fahrern zugelost. Anhand eines Bar-Codes auf jedem Reifen ist ersichtlich, welcher Fahrer welchen Reifen erhalten hat und wann er diesen einsetzt. Bis 20 Uhr eines jeden Veranstaltungstages ist ein Team dazu verpflichtet, die Liste mit den Barcodes der verwendeten Reifen bei der Rennleitung abzugeben.
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Wie Fahrer und Teams diese vier Reifensätze letztlich einsetzten, ist ihnen komplett selbst überlassen. So wäre es beispielsweise denkbar, dass ein Fahrer sowohl Samstags-Qualifying als auch -Rennen mit nur einem einzigen Satz bestreitet. Zumal der 40-minütige Wertungslauf am Samstag keinen Pflichtboxenstopp vorsieht. Das würde die Chancen am Samstag zwar reduzieren, doch hätte man am Sonntag noch drei komplett neue Reifensätze zur Verfügung und größere taktische Möglichkeiten.
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Denn natürlich sind auch bei der sehr haltbaren Standardvariante neue Reifen schneller als bereits verwendete – auch wenn sich die Unterschiede in Grenzen halten. Zusätzlich haben die Teams pro Fahrer die Möglichkeit drei Sätze Regenreifen – sechs Vorder- und sechs Hinterreifen - zu verwenden. Die dürfen jedoch erst eingesetzt werden, wenn die Rennleitung dies ausdrücklich gestattet. Für den Zuschauer sind diese an der großflächigen blauen Markierung leicht zu erkennen.
Durch den Wegfall der Optionsreifen hat die DTM mehr Transparenz für den Zuschauer und ausgeglichenere Voraussetzungen für die Fahrer geschaffen. Auf der Strecke entscheidet nun weniger das taktische Geschick – beispielsweise die richtige Reifenwahl. Vielmehr kommt es nun auf das fahrerische Können der einzelnen Piloten hinter dem Lenkrad an. Eine Maßnahme, die unter anderem schon beim Auftakt in Hockenheim für eine Menge Spektakel und spannende Rennen sorgte. Zwischen dem 29. und 31. Mai können sich die Zuschauer am Lausitzring davon überzeugen, ob sich dieser erste Eindruck bestätigt.
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