Prozession in der DTM: «Spannend ist anders»
Wenig Action im ersten Rennen
In Hockenheim wurden sie widerlegt. Das Samstagrennen war vollgepackt mit Action und Spannung.
Der Samstag auf dem Lausitzring wiederum war Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Denn erdrückt von der Audi-Dominanz entwickelte sich ein Lauf, bei dem man die Höhepunkte suchen musste. Klar, es gab ein paar Überholmanöver. Auch ein paar Dreher. Das Rennen war jedoch kein Vergleich zum Auftakt in Hockenheim.
«Die ersten Runden waren ein Nicht-Angriffspakt, in den letzten Runden hat man dann Gas gegeben. Spannung ist anders», resümierte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Audi hatte vorne mit seinen vier Autos alles im Griff, der Rest fuhr mehr oder weniger hinterher. Da half auch der verstellbare Heckflügel nicht. Denn da im Grunde jedes Auto in der DRS-Zone war, konnte auch jeder Pilot das DRS nutzen, so dass sich der Vorteil der Überholhilfe wieder aufhob.
«Ehrlich gesagt, war das ein langweiliges Rennen», sagte der Zweitplatzierte Edoardo Mortara. «Am Anfang konnte ich Jamie nicht überholen, und er kam nicht an Miguel vorbei.» Erst als bei Molina die Reifen abbauten und er von Platz eins auf Rang vier durchgereicht wurde, kam etwas Bewegung in die Spitzengruppe.
«Das war ein frustrierendes Rennen. In den ersten beiden Sektoren war ich eigentlich immer gut unterwegs, kam auf der langen Geraden dann aber nie in die Position, um angreifen zu können. So fuhr ich nahezu das gesamte Rennen hinter Christian Vietoris», sagte BMW-Pilot Timo Glock stellvertretend für einige Fahrer.
«Bei dem Rennformat ist es sehr schwer, sich nach vorne zu arbeiten», sagte Mercedes‘ DTM-Leiter Ulrich Fritz. Im Lager der Stuttgarter schaffte das zumindest Pascal Wehrlein, der nach seinem verpatzten Start von Platz fünf auf acht zurückfiel, sich die drei Plätze im Laufe des Rennens aber zurückholte. «Die Spannung war nicht so gegeben», gab Fritz zu, sagte aber auch: «Es war Racing dabei, es gab auch ein paar Manöver. Vor allem aber war es nicht so materialmordend wie in Hockenheim.»
Es gab natürlich auch Piloten, denen die fehlende Unterhaltung völlig egal war. Dem Audi-Quartett an der Spitze zum Beispiel. «Ich war schon mal am Lausitzring, doch da war ich weiter hinten. Da waren wir nicht auf dem Podium und hatten auch keinen Pokal. Da war es langweilig und traurig», sagte Mattias Ekström.
Nun stand der Schwede als Dritter auf dem Podium. Und bekam auch seinen Pokal. «Jetzt war es zwar auch langweilig. Dafür bin ich glücklich.»