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Nach Reifenproblem: Alles auf Null am Norisring?

Von Andreas Reiners
Alles auf Null am Norisring?

Alles auf Null am Norisring?

Werden die Karten auf dem Norisring neu gemischt? Das ist die Frage, die sich Audi, BMW und Mercerdes nach dem dominanten Audi-Wochenende in der Lausitz fragen.

Da hatten die Ingolstädter einen Vier- und Fünffachsieg gefeiert. Die Strafe folgt auf dem Fuß: Die Audis werden in Nürnberg noch einmal schwerer als die Konkurrenz.

Eine weitere Änderung: Die Reifen sind wieder die der 2014er-Spezifikation, nachdem Reifenpartner Hankook Probleme bei der Fertigung einräumen musste. Ob das letztendlich zu Wettbewerbsverzerrung führte, kann niemand nachweisen, auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt (Die Hintergründe lesen Sie hier).

Durch die besondere Streckencharakteristik am Norisring sind die Reifen zudem nicht so entscheidend wie anschließend zum Beispiel in Zandvoort, wo wohl eher zu erkennen sein wird, wie die Kräfteverhältnisse nach dem gelösten Reifenrätsel denn nun sein werden,

So oder so: Freilich geht Audi nach der jüngsten Performance erst einmal als haushoher Favorit in das Wochenende, zumindest auf dem Papier. Allerdings hat Mattias Ekström vor allem Mercedes auf der Rechnung, die in den vergangenen 15 Jahren 13 Mal gewinnen konnten. «Ich glaube, die Kollegen aus Stuttgart werden eine schwer zu knackende Nuss sein», sagte Ekström. «Die haben ein Auto, das gut zur Strecke passt. Und sie wissen ganz genau, wie sie es dort abzustimmen haben. Aber wenn wir unseren RS 5 DTM auf den Punkt bringen, dann setzen wir sie unter Druck. Mit einem Halbtreffer schlagen die uns nicht.»

Ähnlich sieht es Ekströms Markenkollege Jamie Green, der drei der bisherigen vier DTM-Rennen der Saison 2015 gewonnen hat. «Ich bin mir noch nicht sicher, was an diesem Wochenende möglich ist», so der Brite. «Mit den hohen Zusatzgewichten wird der Norisring für uns eine große Herausforderung. Aber wir geben uns keineswegs vorher geschlagen. Der Audi RS 5 DTM passt in diesem Jahr einfach perfekt zu meinem natürlichen Fahrstil.»

Nicht ganz so perfekt lief es zuletzt vor allem bei BMW. Es lief sogar so schlecht, dass sich Timo Glock zu der Aussage hinreißen ließ, man werde in diesem Jahr keinen Sieg mehr holen. Erste Emotionen halt. «Da war viel Frust dabei. Nach so einem Wochenende kommen einem manchmal Dinge über die Lippen, die etwas voreilig sind. Nach vier Rennen zu sagen, dass wir keinen Sieg einfahren werden, war etwas zu hoch gegriffen», sagte Glock.

«Durch die geklärte Reifen-Problematik sind die Fragezeichen bei uns etwas kleiner geworden. Wir werden jetzt nicht allen anderen um die Ohren fahren, aber die Situation ist klarer. Die Testfahrten am Lausitzring haben sich schon deutlich besser angefühlt. Am Norisring fängt wieder alles von vorne an. Ich werde auf gar keinen Fall aufgeben und will in beiden Rennen zumindest wieder in die Punkte fahren», so der 33-Jährige.

Und Mercedes? Auch bei den Stuttgartern lief es eher durchwachsen, auch wenn man zum Auftakt in Hockenheim zumindest mal aufs Podium fuhr. «Wir sind schwer reingekommen. Für uns geht es nun darum, den nächsten Schritt zu machen. Ich habe mich bis zum Sonntag am Lausitzring im Auto eher unwohl gefühlt. Unsere gesammelten Erkenntnisse haben die Lage aber schon verbessert. Jetzt ist auch noch das Problem mit den Reifen geklärt. Das hilft ungemein», sagte Christian Vietoris.

Es ist letztendlich fast schon egal, wie die Kräfteverhältnisse auf der Strecke sind. Fans vom Norisring sind alle Fahrer, auch Green und Ekström. «Auf den meisten Rennstrecken werden Fehler heute nicht mehr bestraft», sagt Green. «Der Norisring hat zwar nur vier Kurven. Aber über die Renndistanz sind es dann doch sehr viele Kurven, in denen man ganz nahe an den Mauern vorbeifahren muss – und die verzeihen keinen Fehler.»

«Auf dem Norisring kann man nicht fahren wie auf einem Parkplatz oder auf der Playstation. Der Norisring ist eine der klassischen Strecken, die ich viel interessanter finde als die modernen», so Ekström . «Es macht hier einfach Spaß. Mercedes war hier immer erfolgreich. Wir haben unsere Stärken in langsameren Kurven. Und davon gibt es am Norisring viele», ergänzte Vietoris.

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