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DTM: Die längsten Durststrecken bis zum ersten Sieg

Von DTM
Miguel Molina

Miguel Molina

Es kann nicht immer alles auf Anhieb perfekt gelingen. Doch steter Tropfen höhlt den Stein – meistens. Miguel Molina brauchte in der DTM viel Geduld, ehe er seinen ersten Sieg feiern durfte.

«Der war einfach überfällig. Er hat sein Potenzial immer wieder angedeutet. Am Nürburgring hat er im Sonntagsrennen endlich einmal kein Pech gehabt», sagte Audi-DTM-Leiter Dieter Gass. Viermal stand der Spanier zuvor auf der Pole-Position, fuhr dreimal auf einem Podestplatz ins Ziel.

In seinem 67. Rennen und mit seiner fünften Pole-Position durfte Molina in seinem sechsten Jahr als DTM-Pilot endlich ganz oben auf dem Siegertreppchen jubeln: «Was für ein fantastischer Tag. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet.» Wahrlich, der Spanier musste lange ausharren, ehe sich der erste große Triumph einstellte. In der Geschichte der DTM gab es jedoch ein paar Fahrer, die einen noch längeren Geduldsfaden benötigten.

Einigen gelang es jedoch auch bereits bei ihrem ersten DTM-Start überhaupt als Sieger über den Zielstrich zu fahren. Logischerweise gilt dies für Harald Grohs, der das erste DTM-Rennen der Geschichte im BMW 635 CSi am 11. März 1984 in Zolder gewann. Am selben Ort gewann Nicola Larini bei seinem ersten DTM-Auftritt am 4. April 1993.

Es war das Jahr, in dem Alfa seine DTM-Premiere feierte und Larini die Extraklasse des Alfa Romeo 155 V6 TI gleich beim Saisonauftakt unter Beweis stellte. Im gleichen Modell ging Stefano Modena am 4. September 1994 erstmals bei einem DTM-Rennen an den Start. Der Italiener benötigte offensichtlich keine Eingewöhnungsphase und holte beim Rennen auf der legendären Avus in Berlin den Sieg.

Das absolute Gegenteil dieser drei Premierensieger ist Jörg van Ommen. Dabei hatte seine DTM-Karriere so verheißungsvoll begonnen: Er hatte seinen Rover Vitesse 1984 beim ersten DTM-Rennen der Geschichte auf die Pole-Position gestellt, wurde letztlich jedoch nur Sechster. Der Beginn einer langen Wartezeit.

Pole-Positions und Podestplätze gab es in der Folge einige, ein Sieg wollte und wollte aber nicht dabei herausspringen. Dann aber, in seinem 107. Rennen passierte das nicht mehr für Möglich gehaltene. Acht Jahre nach seinem ersten DTM-Start sah van Ommen in seinem Mercedes 190E 2.5 Evo2 auf dem Flugplatz in Wunstorf als erster Pilot die Zielflagge. Damit ist er der DTM-Fahrer, der am längsten auf seinen ersten Erfolg warten musste. Bevor seine Karriere nach zwölf Jahren mit dem Aus der alten DTM zu Ende ging, jubelte er noch vier weitere Male ganz oben auf dem Podest.

Im Jahr 1993 stürzte sich Uwe Alzen erstmals in das Abenteuer DTM. Er musste sich am zweitlängsten aller Piloten gedulden, ehe er die obere Stufe des Siegertreppchens erklimmen durfte. Was ihm in der alten DTM nicht gelang, klappte im Premierenjahr der neuen DTM. Am 24. September 2000 holte Alzen in seinem 103. DTM-Rennen den ersten Sieg – in Oschersleben, mit einem Opel Astra V8 Coupé. 76 Rennen lang blieb Timo Scheider ohne Sieg. Scheider ist damit der Pilot mit der drittlängsten Durststrecke. Am 20. April 2008 platzte dann bei ihm, im 77. DTM-Rennen seiner Karriere, der Knoten, ebenfalls in Oschersleben. Und wie: Scheider holte in seinem Audi A4 DTM im gleichen Jahr noch zwei weitere Siege und am Ende sogar den Titel, den er in der Saison darauf verteidigte. Bis heute hat Scheider sechs Siege und 17 weitere Podiumsplatzierungen gesammelt.

Mit Kris Nissen brauchte noch ein weiterer siegreicher DTM-Pilot länger als Miguel Molina. Er jubelte am 26. Juni 1994 auf dem Nürburgring im Alfa Romeo 155 V6 TI ganz oben auf dem Podest. Der Däne hatte sein DTM-Debüt im Jahr 1986 gegeben und wartete bis zu seinem 76. Rennen auf diesen Moment.

Auf dem fünften Rang der längsten Durststrecken bis zum ersten Sieg folgt dann jedoch bereits Molina. Dass es beim Spanier nun geklappt hat, freute auch seinen eigentlich enttäuschten Markenkollegen Mattias Ekström: «Glückwunsch an Miguel. Er ist ein feiner Kerl, ein schneller Rennfahrer und hat seinen ersten Sieg mehr als verdient.» Mike Rockenfeller - der in seinem 44. Rennen erstmals als Sieger durchs Ziel fuhr und damit den siebten Platz in dieser Statistik belegt - ergänzte: «Miguel hat gezeigt, was auf dem Nürburgring möglich war. Glückwunsch zu seinem ersten Sieg.»

Übrigens: Ein weiterer der heute noch aktiven Fahrer musste ebenfalls lange auf seinen ersten Sieg warten: Martin Tomczyk landete in Barcelona am 24. September 2006 erstmals ganz oben auf dem Podium und hat damit die sechstlängste Durststrecke aller DTM-Piloten vorzuweisen – er musste sich bis zu seinem 58. DTM-Start gedulden.

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