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Timo Scheider: «Noch nie eine so beschissene Saison»

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

Ja, die Szene passte wie die Faust aufs Auge. Timo Scheider war im zweiten Rennen auf dem Nürburgring allen Scharmützeln aus dem Weg gegangen. Er hatte es zumindest versucht.

Doch beim Einlenken in die erste Kurve war er von Mercedes-Pilot Robert Wickens ins Kiesbett geschoben werden. Das Aus nach rund 500 Metern.

Dass es dann ausgerechnet der Kanadier war, passte da ins Bild. Denn den hatte Scheider ja bekanntlich im Rahmen der Funkspruch-Affäre von Spielberg aus dem Rennen genommen. Natürlich kein Revanchefoul, Wickens war selbst angeschoben worden. Doch für Scheider war in dem Moment das Gesamtbild einer völlig verkorksten Saison vor allem eine große Enttäuschung.

«Das passt einfach perfekt zum Jahr. Das ist zum Mäusemelken, verhext und ich glaube, ich hatte noch nie so eine beschissene Saison mit so vielen Negativerlebnissen. Jetzt ist wirklich so langsam der Punkt da, wo ich sage, schlimmer geht es nicht mehr», sagte Scheider SPEEDWEEK.com: «Ich bin einfach froh, wenn dieses Jahr vorbei ist.»

Das Saisonfinale in Hockenheim steht für den Routinier noch an. Dort will Scheider noch einmal angreifen, um das Jahr 2015 vielleicht mit einem positiven Erlebnis abzuschließen. «Aber wenn man in einem Jahr so viel Scheiße durchmachen muss, ist das sehr, sehr frustrierend. Und dass sich der Spaß dann in Grenzen hält, kann man sich vielleicht auch denken», so Scheider. Und Hohn muss sich der zweimalige Meister dann auch gefallen lassen.

Am vergangenen Wochenende gab es von seinem Formel-4-Team einen kleinen Seitenhieb in Richtung Pascal Wehrlein (Zum Bericht). Der Mercedes-Youngster wiederum hatte mit einem Screenshot von der aktuellen Fahrerwertung geantwortet. Dort belegt Scheider den 23. und damit vorletzten Platz. Ein mittleres Desaster für einen Fahrer mit Ambitionen, eigentlich ganz vorne mitfahren zu wollen. «Was wir dieses Jahr schon alles hatten: Es war wirklich alles dabei, was man sich ausmalen kann», sagte Scheider.

Ein kleiner Trost: «Es ist in diesem Jahr nichts passiert, wo ich sage, ich hätte das komplett verbockt. Natürlich sind wir ein Paket, was zusammen funktioniert oder nicht funktioniert. Und es gibt es immer wieder Punkte, die nicht hundertprozentig passen. Keiner ist fehlerfrei, und da zähle ich mich natürlich auch dazu. Aber ich probiere diese Quote so gering wie möglich zu halten und von meiner Seite sind nicht so wirklich viele Fehler passiert», sagte Scheider.

Deshalb verschwendet Scheider auch keinen Gedanken daran, das Handtuch zu werfen. Auch wenn seine vergangenen Jahre mit den Gesamtplätzen 14, 10, 9 und derzeit 23 sicher nicht das waren, was er sich vorgestellt hat. Sein letzter DTM-Sieg liegt inzwischen fast fünf Jahre zurück. «Ich fühle mich noch viel zu jung und trotz der Sch… noch so motiviert, dass ich so nicht abtreten möchte. Ich habe schon noch vor Augen, dass noch ein paar Jahre zu tun. Wo das dann genau ist, das lasse ich mal in den Raum gestellt. Aber klar ist auf jeden Fall für mich, dass es auf jeden Fall noch nicht vorbei ist in der DTM», sagte Scheider.

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