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DTM: Wer ist der größte Rambo auf der Strecke?

Von Andreas Reiners
Auf dem Norisring knallt es besonders oft

Auf dem Norisring knallt es besonders oft

Maximilian Götz staunte nicht schlecht, als er 2015 sein DTM-Debüt gab. Es ging ordentlich zur Sache. Wer ist der größte Rambo in der Tourenwagen-Serie?

Ein Kontakt hier, ein Kontakt dort. Lackaustausch gehört zur DTM dazu, der stets enge Zweikampf am Rande der Legalität und manchmal auch darüber hinaus macht die Tourenwagenserie aus. Rookies sind oft überrascht, wie hart es auf der Strecke dann wirklich zugeht, wenn es ernst wird. Was natürlich auch daran liegt, wie eng es in der DTM zugeht. Es wird um jeden Millimeter Asphalt gekämpft.

«Es ging rabiat zur Sache: erste Kurve Kontakt, zweite Kurve Kontakt, dritte Kurve Kontakt – das war neu für mich», erinnert sich Götz an die ersten Erfahrungen. «Im Langstreckensport ist es ja erst mal so, dass man das Auto heil lassen sollte. Und es war oft auch normal, dass der Pilot einen kaputten Heckflügel oder Außenspiegel selber bezahlen musste. Also bei mir ist es so gewesen», sagte er den Stuttgarter Nachrichten.

Für seinen DTM-Leiter sind solche Kollisionen oder Berührungen natürlich erst einmal eine Budgetfrage, denn die Schäden müssen repariert werden. Auf der anderen Seite sei es aber auch eine Frage der Performance, sagte Ulrich Fritz: «Wenn sich ein Fahrer die Teile wegfährt, dann ist er für den Rest des Rennens nicht mehr wettbewerbsfähig. Oschersleben war im letzten Jahr ein Desaster. Die Hälfte der Autos kam aus den ersten beiden Kurven beschädigt heraus – damit kannst du kein spannendes Rennen mehr fahren.» Oschersleben flog auch aus diesem Grund für 2016 aus dem Kalender der DTM.

Doch wer sind denn die Rambos auf der Strecke? Wer hält dagegen, wer macht sich breit und lässt sich nichts gefallen? «Alle sind irgendwo gnadenlos und keine Kinder von Traurigkeit. Jeder hält mal irgendwo rein und lässt den anderen nicht vorbei. Ellenbogen raus - das ist das Prinzip», sagte Götz.

Hervorheben würde Götz Audi-Pilot Edoardo Mortara. Der Italiener ist tatsächlich für seinen bisweilen robusten Einsatz bekannt. «Aber auch mein Mercedes-Kollege Gary Paffett ist einer, der hart zur Sache geht. Er hat sich im vergangenen Jahr ein paarmal mit den BMW-Fahrern Bruno Spengler und Martin Tomczyk angelegt. Es gibt da Piloten, die ziehen sich immer an. Es fehlt halt ein Spiegel, aber man ist durch und das Leben geht weiter. So geht Gary vor. Sehr abgekocht», so Götz.

Fritz «warnt» aber auch vor BMW-Mann Timo Glock. «Da muss man sich sehr genau überlegen, ob man ihm in die Bude fährt oder ob man es lieber bleiben lässt. Es war nicht intelligent von Mortara, als Meisterschaftskandidat dem Timo ins Auto zu fahren. Das weiß man doch genau, was in der nächsten Kurve passiert – so was lässt Glock nicht mit sich machen», meinte Fritz. Tatsächlich gerieten die beiden nicht nur einmal aneinander. 2014 in Budapest kämpften beide mit ganz harten Bandagen, nach dem Rennen platzte Glock der Kragen. Er schnappte sich Mortara noch mit Helm auf dem Kopf und geigte ihm die Meinung.

In der vergangenen Saison kollidierten beide beim Saisonfinale in Hockenheim erneut. Anschließend sprachen sich beide im Pressezentrum aus.

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