Timo Glock von Zwei auf Zehn: «Das tut weh»
Timo Glock
Gewusst hatte es Timo Glock im Grunde schon vorher. Dass BMW auf dem Lausitzring Probleme bekommen könnte, daraus hatte der 34-Jährige im Vorfeld keinen Hehl gemacht, es auch mehrmals betont. Doch letztendlich lief es nicht ganz so desaströs, wie man es bei den Münchnern befürchtet hatte.
Auch für Glock nicht. Immerhin fand sich der frühere Formel-1-Pilot am Sonntag auf einmal auf Startplatz zwei wieder. Nach seinem guten Saisonstart mit einem Sieg in Spielberg und der unglücklichen Disqualifikation in Hockenheim die nächste Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen. Dachte er.
Denn am Ende wurde Glock nur Zehnter. Ein Trostpunkt, mit dem er nicht viel anfangen konnte. «Nach der Ausgangsposition ist das ärgerlich. Dann tut das weh», sagte Glock SPEEDWEEK.com.
Doch wie kam es überhaupt dazu? Schließlich hatte er sein Rennen relativ unbehelligt von der Konkurrenz fahren können. Glock klärt auf: «Wir hatten am Morgen mit dem ersten Reifensatz schon ein bisschen Probleme: Die Balance an sich, wie der Reifen Grip aufgebaut hat, war komisch.» Und den Reifensatz hat Glock dann im Rennen im zweiten Stint wieder aufgezogen.
«Und von der ersten Runde an hatte ich null Grip. Ich hatte keine Balance mehr am Auto und bin nur noch gerutscht. Ich konnte nichts machen. Und ich kann es nicht erklären, es ging nichts», sagte Glock und scherzte im Hinblick auf Reifenhersteller Hankook: «Den zweiten Satz hat irgendeiner in Korea zu lange im Backofen gelassen.»
Daneben hatte Glock in der Einführungsrunde dann noch Probleme mit der Kupplung, die extrem gerutscht ist. Dadurch verlor er sofort seinen zweiten Platz an Robert Wickens. Und Glock wusste, da geht nicht mehr viel nach vorne. «Der fährt ohne DRS so schnell wie ich mit. Und wenn er DRS nutzt, fährt er mir davon.»
Am Anfang dachte Glock noch, dass er Platz drei sichern könnte. Oder zumindest Rang fünf: «Aber dass es dann so nach hinten losgeht, hätte ich nicht gedacht.»
Immerhin sah die DTM mit Lucas Auer (Mercedes) den sechsten unterschiedlichen Sieger im sechsten Rennen. Alles ist also noch möglich, auch in der Gesamtwertung ist so noch kein Fahrer wirklich davongezogen. Auers Markenkollege Robert Wickens führt mit 58 Punkten vor Glocks Teamkollegen Marco Wittmann (55). Glock selbst liegt mit 38 Zählern auf Rang acht auch noch in Schlagdistanz.
Doch jetzt kommt der Norisring. Und da gilt für BMW im Grunde die gleiche Marschroute wie für den Lausitzring: «Wir müssen versuchen, da noch irgendwie zu überleben und Schadensbegrenzung zu betreiben. Und dann kommen wieder Strecken, die uns mehr liegen.»